Laufschrift

Pressemitteilung vom 09.11.2022_Das Forum für Migrant:innen erinnert an die Reichsprogromnacht 1938

Vor über 80 Jahren, in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938, brannten Synagogen und weitere jüdische Einrichtungen im gesamten Deutschen Reich. In direkten und gezielten Gewaltaktionen des nationalsozialistischen Regimes wurden Menschen getötet, gedemütigt, verhaftet, misshandelt und vergewaltigt - Geschäfte und Wohnungen, die Lebensgrundlage der Menschen, demoliert und zerstört. Dies war der Beginn der systematischen Verfolgung und Vernichtung des europäischen Judentums - der Anfang des Holocaust.

"Kein Mensch darf wegen seiner Religion, seiner Herkunft, seines Aussehens, seines Geschlechts, seiner sexuellen Orientierung* oder seiner Meinung, angefeindet und gar misshandelt oder getötet werden. Hass, Hetze und jede Form der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit, durch den Staat oder durch Teile der Zivilgesellschaft, sind auf Schärfste zu verurteilen!" so Chiedu Uzonwanne, 1. Beisitzer im Vorstand des Forums und zuständig für den Schwerpunkt ' Strategien gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit & Diskriminierung'.

"Erinnern heißt nicht zu Vergessen!", sagt Aydin Candan, 1. Vorsitzender des Forums für Migrant:innen. "Wir müssen den Mut sowie unsere ganze Kraft aufbringen, damit so etwas nie wieder geschieht." Der 9. November ist gleichzeitig der 33. Jahrestag des Falls der Berliner Mauer - ein Tag der Freiheit, Demokratie und Hoffnung. "Der 9. November mahnt uns, dass Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und ein Leben in Sicherheit und Freiheit nicht selbstverständlich sind. Wir alle müssen hierfür Verantwortung übernehmen." so abschließend Chiedu Uzonwanne.

Im Gedenken an alle Opfer der Reichspogromnacht!

 

*Aufzählung nicht abschließend

 

 

Statement des Forums zum Brand in einer Unterkunft für Geflüchtete in Mecklenburg-Vorpommern

Am 19.10.2022, gegen 22 Uhr, kam es zu einem Brand in einer Unterkunft für Geflüchtete in Mecklenburg-Vorpommern. Presseberichterstattung zufolge gehen die untersuchenden Behörden von Brandstiftung aus. Motiviert soll die Tat durch einen politischen (rassistischen) Hintergrund sein, auch Hakenkreuz-Schmierereien wurden am Gebäude gefunden. Untergebracht waren in dem Gebäude vierzehn Geflüchtete ukrainischer Herkunft. Auch drei Mitarbeiter waren zum Tatzeitpunkt in dem reetgedeckten Haus.

"Glücklicherweise ist niemand bei diesem furchtbaren Angriff zu Schaden gekommen." sagt Ilham Darouich, 2. stellv. Vorsitzende des Forums. "Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen mussten und bei uns in Sicherheit sein sollten, werden erneut schrecklichen Erlebnissen ausgesetzt - ihr Leib und Leben wird bedroht." so Ilham Darouich weiter. "Nach dieser Tat darf nicht einfach zum Alltag übergegangen werden! Die Verantwortlichen müssen zur Rechenschaft gezogen und die Tat mit allen Mitteln unseres Rechtsstaats geahndet werden!"

"Dies ist ein weiterer schwarzer Tag für unserer Gesellschaft. Derartige, durch Hass motivierte, Angriffe mussten wir schon öfter Erleben - man denke an Mölln oder die Hafenstraße. Und nun müssen wir erneut, nur wenige Kilometer von Lübeck entfernt, einen Angriff gegen Menschen und unseren Rechtsstaat mit ansehen!" ergänzt Aydin Candan, Vorstandsvorsitzender des Forums. "Wir müssen uns vereint gegen diese menschenverachtende Ideologie stellen. Jeder Mensch hat das Recht auf Schutz und Hilfe und wir alle sind verantwortlich diese Sicherheit und Unterstützung zu gewährleisten."

Das Forum für Migrantinnen und Migranten in der Hansestadt Lübeck ist die Interessenvertretung für ca. 59.000 Lübecker:innen mit Migrationshintergrund. Hiervon leben derzeit ca. 1500 Menschen in Gemeinschaftsunterkünften.

 

 

Pressemitteilung vom 08.09.2022: Forum für Migrant:innen zum Tod von Michail Gorbatschow

Der frühere russische (sowjetische) Staatschef und Friedensnobelpreisträger Gorbatschow ist am Dienstag (30.08.2022) im Alter von 91 Jahren gestorben. Die Nachricht vom Tod des früheren Staatschefs Gorbatschow hat weltweit Trauer ausgelöst. Das Forum für Migrantinnen und Migranten in der Hansestadt Lübeck würdigt seinen Beitrag für den Frieden.

Das Forum hält fest, dass Michail Gorbatschows Politik es möglich gemacht habe, dass Deutschland wiedervereint werden konnte und der Eiserne Vorhang verschwunden ist. Er hat versucht, mit Glasnost und Perestroika (Offenheit und Umbau,) die Demokratie in Russland zu etablieren. Gerade in der heutigen Zeit ist daran zu denken! Michail Gorbatschow war ein Mann, der die Welt veränderte. Er hat Weltgeschichte geschrieben. Dabei hat Raissa Gorbatschowa Brücken zu den Menschen gebaut.

Das Forum, als die Interessenvertretung für ca. 59.000 Menschen in Lübeck mit Migrationsgeschichte, aus 167 Ländern der Welt, schließt sich der Meinung des UN-Generalsekretärs António Guterres an und verneigt sich vor diesem Weltpolitiker des Friedens. "Michail Gorbatschow hat den Lauf der Geschichte verändert. Seine großartige Vision gilt weiter: Wir alle leben auf einem Planeten, wir sollten in Frieden zusammenleben. In Lübeck, in der Ukraine und überall", so Spyridon Aslanidis, Vorsitzender des Forumsvorstandes. "Er ebnete den Weg für ein freies, friedliches und demokratisches Europa, für eine bessere Welt. In diesem Sinne bleibt er ein leuchtendes Vorbild für uns alle. Als Vorstand des Forums setzen wir uns dafür ein".

 

 

Mordanschlag gegen Salman Rushdie - Stellungnahme des Forums für Migrantinnen und Migranten in der Hansestadt Lübeck

Mit Fassungslosigkeit haben wir, der Forumsvorstand, vom Anschlag gegen Salman Rushdie, während eines Vortrags über Autor:innen im Exil an der Chautauqua Institution am 12. August 2022 in New York, erfahren.

Salma Rushdie - sein Vater Anis Ahmed Dehlavi, gab sich den Namen Rushdie aus Bewunderung für Ibn Ruschd, einen spanisch-arabischen Philosophen des zwölften Jahrhunderts, der in Europa unter dem Namen Averroes bekannt wurde.

Zahlreiche Autor:innen, Kunstschaffende und Intellektuelle dürfen sich in ihrem Heimatland nicht frei äußern. Wenn sie es dennoch tun, haben sie Repressalien zu erleiden. Das kennen wir u.a. auch aus der Nazi-Zeit. Viele suchen Schutz im Exil. So auch in Lübeck.

Wir alle müssen nicht einer Meinung sein. Im Gegenteil, es ist erwünscht, dass ein Wettbewerb der Ideen und Meinungen stattfindet. Auch wenn die Meinungsfreiheit in einer Demokratie manchmal ausgereizt wird, um z.B. Hass, Hetze und schwere Beleidigungen zu verbreiten - oft anonym - und kein richtiger Dialog stattfindet, rechtfertig die Meinung von Andersdenkenden keine Gewaltaktionen, ob von einzelnen Menschen, Gruppen oder willkürlich seitens des Staates. In einer zivilisierten Gesellschaft gibt es Wege und Mittel auch dagegen (Hass, Hetze und schwere Beleidigungen) zu agieren. Die unabhängige Justiz entscheidet darüber und gegebenenfalls muss die Gesetzgebung handeln.

Einen Autor, hier konkret Salman Rushdie, anzugreifen, weil man mit seinen Gedanken nicht übereinstimmt, gehört nicht zu einer zivilisierten Welt. In Europa haben wir lange gebraucht, um aus dem dunklen Mittalelter rauszukommen, als bspw. Frauen verbrannt wurden, weil sie rote Haare hatten. Oder Menschen verfolgt und bestraft wurden, weil sie ihre Sinne, Vernunft und Verstand einsetzten, weil sie wissenschaftlich nachdachten, sogar Genies, wie Galileo Galilei. Menschen wurden im Namen Gottes grausam gefoltert und sogar getötet. In einer Zeitepoche, in der u.a. Mathematik, Astronomie, Mechanik, Physik, Medizin, Philosophie, Poesie und Musik eine Glanzzeit in der islamischen Welt erlebten. Wissenschaften blühten in der islamischen Welt - diese war Europa um Jahrhunderte voraus!

Das Forum setzt sich für ein friedliches Zusammenleben aller Menschen in Lübeck ein. Das Grundgesetz Deutschlands und die internationale Menschenrechtscharta (Charte internationale des droits de l'homme, International Bill of Human Rights) sind eine gute Basis dafür. Totalitarismus, extremistische Handlungen und Gewaltakte, ob politisch links oder rechts, religiös oder anders motiviert, verurteilen wir auf Schärfste. "Wir stehen zu einer toleranten Gesellschaft, zu einem weltoffenen Lübeck der Vielfalt. Wer gegen unsere freiheitliche-demokratische Grundordnung ist, ist auch gegen uns", betont Spyridon Aslanidis, Vorsitzender des Forumsvorstandes. "Jeder Mensch ist ein Mensch, ob mit oder ohne Migrationsgeschichte, ob religiös oder nicht, ob mit heller oder dunkler Hautfarbe und unabhängig von seinem Geschlecht".

Wir, der Forumsvorstand, wünschen Salman Rushdie eine schnelle Genesung und gute Heilung!

 

 

Übergabe von Willkommenstaschen aus der Aktion #LübeckForUkraine des Forums für Migrant:innen an DRK und Johanniter

Im Rahmen der Aktion #LübeckForUkraine des Forums für Migrantinnen und Migranten in der Hansestadt Lübeck fand die zweite erfolgreiche Übergabe von Willkommenstaschen statt. Nach Aushändigung der ersten 500 Willkommenstaschen an die Lübecker Gemeindediakonie wurden nun das Deutsche Rote Kreuz sowie die Johanniter mit 750 Willkommenstaschen, zur Ausgabe in den von ihnen betriebenen Gemeinschaft- sowie Notunterkünften, versorgt.

Erneut haben sich Ehrenamtliche des Forums für Migrant:innen, des Projekts "Moisling hilft" sowie der Stabsstelle Ehrenamt der Hansestadt Lübeck im Vereinsheim Rot-Weiß Moisling beim Packen der Taschen engagiert. Alle Taschen enthalten sowohl wichtige Informationen zur Orientierung in der Hansestadt Lübeck, als auch Material zur Unterstützung beim Erlernen der deutschen Sprache, wie ein Deutschbuch, Notizblock und Stift. Weiterhin finden sich Hygieneartikel wie Seife, Zahnpasta, Zahnbürste, Taschentücher, Desinfektionsmittel und Masken sowie nützliche Alltagsgegenstände wie Schlüsselanhänger, Tassen und Snacks in der Willkommenstasche. "Besonders wichtig ist uns neben dem Inhalt die Geste!", erklärt Aydin Candan, 2. stellv. Vorsitzender des Forums und zuständig für die Schwerpunkte Flüchtlinge, Antirassismus und Kultur. "Wir wollen den neu ankommenden Schutzsuchenden vermitteln, dass die Lübecker Stadtgesellschaft mit ihnen fühlt, sie willkommen heißt und sie unterstützt."

"Die Willkommenstasche wird selbstverständlich an alle Neuzugewanderten ausgehändigt. Diese werden - entsprechend der aktuellen Lage - vermutlich zu einem Großteil Ukrainer:innen sein, aber selbstverständlich gilt die Geste auch für alle anderen in Lübeck ankommenden Schutzsuchenden, aus allen Ländern dieser Welt", hält Parva Soudikani, 1. stellv. Vorsitzende und zuständig für die Schwerpunkte Migrant:innenselbstorganisationen und Demokratie, fest. "Es sollte nicht zwischen Menschen und deren Leid, je nach Herkunft oder anderen Merkmalen, unterschieden werden. Alle Menschen sind gleich und haben immer, aber besonders in Krisensituationen, die für uns bis vor Kurzem noch geographisch in weiterer Ferne lagen, die Unterstützung der Gesellschaft verdient", betont Spyridon Aslanidis, Vorstandsvorsitzender des Forums.

Die Willkommenstaschen für DRK und Johanniter nahm Annika Keup, Leiterin der Gemeinschaftsunterkunft in der Ostseestraße in Travemünde, entgegen. Das DRK Lübeck betreibt die 2017 eröffnete Einrichtung in der Ostseeallee in Kooperation mit der Johanniter-Unfall-Hilfe. Aktuell leben dort 222 Geflüchtete mit zehn Nationalitäten. Dazu zählen neben Schutzsuchenden aus der Ukraine auch viele aus dem Nahen Osten und Afrika. Weitere 380 Schutzsuchende betreut das DRK Lübeck in anderen Unterkünften oder Wohnungen. "Die Willkommenstaschen haben einen praktischen Wert und sind gleichzeitig eine wunderbare Geste. Wir geben sie sehr gerne an die von uns betreuten Menschen weiter und bedanken uns bei allen, die bei dieser Aktion mitwirken", sagt Annika Keup, die auch Stadtgebietsleitung Flüchtlingshilfe beim DRK Lübeck ist. "Auch uns ist es sehr wichtig, dass dabei alle Menschen bedacht und unterstützt werden. Dass das Thema Flüchtlingshilfe derzeit wieder mehr Gehör in der öffentlichen Debatte findet und somit die Hilfsbereitschaft und das Engagement der Menschen verhältnismäßig hoch ist hilft uns, die schwierige Situation, welcher die Geflüchteten ausgesetzt sind, zu erleichtern und verbessern."

Auch das Forum für Migrant:innen bedankt sich abschließend nochmals herzlich bei allen Spender:innen und Unterstützer:innen, die diese Aktion möglich gemacht haben. "Insbesondere auch bei der Sparkasse zu Lübeck AG, für die unkomplizierte und schnelle Spendenkontoeröffnung zu Beginn der Aktion, und bei der Possehl-Stiftung, für die großzügige finanzielle Unterstützung der Aktion!", so abschließend Dalila Mecker, Vorstandsmitglied und zuständig für die Schwerpunkte Familie & Soziales. "Die Possehl-Stiftung unterstützt die wichtige Arbeit des Forums für Migrant:innen bereits seit Jahren, dafür sind wir ausgesprochen dankbar!"

Die gesamte Aktion #LübeckForUkraine besteht aus verschiedenen Bausteinen. Nach erfolgreichem Transport von dringend benötigten Hilfsmitteln in die Grenzstaaten der Ukraine wurde die Spendenaktion für Willkommenstaschen ins Leben gerufen. Begleitet wurde das Engagement mit einer ideellen Erklärung der Lübecker Zivilgesellschaft - dem Lübecker Manifest -, welches das Forum mit seinen Kooperationspartnern Sprungtuch e.V. und Haus der Kulturen initiiert hat. Auch eine Demonstration "Lübeck für Frieden und Solidarität", an welcher sich zusätzlich zu den zuvor genannten das Theater Lübeck sowie Fridays for Future Lübeck beteiligten, konnte erfolgreich durchgeführt werden.

 

 

Pressemitteilung vom 02.03.2022: Solidarität mit der Ukraine _ Spendenaufruf #LübeckForUkraine

Mit Pressemitteilung vom 01.03.2022 hat der Vorstand des Forums für Migrantinnen und Migranten in der Hansestadt Lübeck bereits seine vollste Solidarität mit der Ukraine sowie allen Betroffenen bekundet und den völkerrechtwidrigen Angriff verurteilt. „Wir sind alle zutiefst erschüttert!“ sagt Spyridon Aslanidis, Vorstandsvorsitzender des Forums.

Heute haben Vertreter:innen des Vorstands eine erste umfangreiche Sachspende, unter dem Leitsatz #LübeckForUkraine, mit Babynahrung, Hygieneartikeln uvm. an eine, dem Vorstand bekannte private Initiative, übergeben. „Bei der Übergabe wurde uns das große Leid, dass sowohl in der Ukraine als auch in den Grenzregionen herrscht, noch mehr bewusst“ ergänzt Spyridon Aslanidis. „Die Hilfslieferung, welche für morgen geplant war, wird bereits heute Nacht nach Rumänien transportiert, um Verletzte an der Grenze zu versorgen. Die Initiatoren haben Anrufe von vor Ort lebenden Freunden und Bekannten erhalten, mit der Information, dass bereits jetzt keine Schmerzmittel und kein Verbandsmaterial mehr vorhanden sind.“ berichtet Aydin Candan, 2. stellv. Vorsitzender des Forums. „Es ist schwer zu begreifen, was gerade passiert und es macht uns sprachlos! Um hier etwas Hilfestellung zu leisten, sind wir in eine nahe gelegene Apotheke gegangen und haben kurzfristig unsere Sachspende erweitert.“

Der Vorstand des Forums für Migrantinnen und Migranten möchte noch einmal ausdrücklich allen Engagierten in der Hansestadt Lübeck danken, die in kürzester Zeit umfangreiche Hilfsaktionen organisieren. „Das Engagement ist überwältigend.“ sagt Spyridon Aslanidis. „Auch freuen wir uns, dass die Hansestadt Lübeck seit gestern umfangreiche Informationen auf Ihrer Website bereit hält und u.a. das Engagement koordiniert.“  

Bereits heute morgen hat der Vorstand entschieden sein Engagement auszuweiten und hierfür eigens ein Spendenkonto (DE19 2305 0101 0160 6046 17) eingerichtet.

Zum Einen sollen mit den Geldern weitere Sachspenden, von dringend benötigten Hilfsmitteln, realisiert werden. Zum Anderen sollen neu in der Hansestadt Lübeck ankommende Schutzsuchende mit einem „Willkommenspaket/-tasche“ unterstützt werden. Das Paket soll sowohl wichtige Informationen, zur Orientierung in der Hansestadt Lübeck, als auch Produkte, die bei Ankunft benötigt werden (Hygieneartikel u.ä.), enthalten. „Besonders wichtig ist uns auch die Geste!“ erklärt Dalila Mecker, Vorstandsmitglied des Forums und zuständig für die Schwerpunkte Familie und Soziales.  „Es soll zum Ausdruck gebracht werden, dass die Lübecker Stadtgesellschaft mit den Menschen fühlt, sie willkommen heißt und sie unterstützt.“ Die Tasche wird selbstverständlich allen Neuzugewanderten zugänglich gemacht bzw. an geeigneter Stelle ausgehändigt. Dies werden, entsprechend der aktuellen Lage, vermutlich zu einem Großteil Ukrainer:innen sein, aber selbstverständlich gilt die Geste auch für alle anderen in Lübeck ankommenden Schutzsuchenden, aus allen Ländern dieser Welt. „Es sollte nicht zwischen Menschen und deren Leid, je nach Herkunft oder anderen Merkmalen, unterschieden werden. Alle Menschen sind gleich und haben immer, aber besonders in Krisensituationen, die für uns bis vor Kurzem noch geographisch in weiterer Ferne lagen, die Unterstützung der Gesellschaft verdient.“

 

Spenden werden ab sofort unter folgender Bankverbindung entgegen genommen:

 

Empfänger:                   Forum für Migrantinnen und Migranten

IBAN:                           DE19 2305 0101 0160 6046 17

Kreditinstitut:                Sparkasse zu Lübeck

Verwendungszweck:      LübeckForUkraine

 

Das Forum für Migrantinnen und Migranten ist berechtigt, Zuwendungsbestätigungen auszustellen. Bitte wenden Sie sich hierzu, nach einer Spende, an die Geschäftsstelle des Forums für Migrantinnen und Migranten, Tel. 0451-1221219, E-Mail: forum.integration@luebeck.de

Der Vorstand möchte sich in diesem Zusammenhang herzlich bei der Sparkasse zu Lübeck AG für die freundliche und kurzfristige Unterstützung bedanken.

Weiterhin wird das Forum kurzfristig, zusammen mit seinem Kooperationspartner Sprungtuch e.V., Projekt FLOW 4.0, ein Lübecker Manifest entwerfen. Neben diesen beiden Akteur:innen können hier weitere Lübecker Träger, Initiativen u.ä. unterzeichnen und ihre Solidarität mit den Betroffenen bekunden.

 

 

Pressemitteilung vom 01.03.2022: Forum für Migrantinnen und Migranten bekundet Solidarität mit der Ukraine

So wie in zahlreichen Städten, in denen Tausende Menschen auf die Straße gingen, fand am vergangenen Wochenende auch in Lübeck eine Demonstration auf dem Rathausplatz statt, um gegen den russischen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg in der Ukraine zu protestieren. Der Vorstand des Forums für Migrantinnen und Migranten dankt den Organisatoren und hat teilgenommen, um seine Solidarität und Betroffenheit zu bekunden. "Es ist traurig, was gerade in der Ukraine passiert. Im Jahr 2022 muss es endlich möglich sein zu akzeptieren, dass Menschen in Freiheit und Demokratie leben wollen", so Spyridon Aslanidis. "Unsere Gedanken sind in diesen schwierigen Zeiten bei den Menschen in der Ukraine und allen Betroffenen inner- oder außerhalb des Landes", betont Aydin Candan. Das Forum für Migrantinnen und Migranten ist dankbar für die vielen Hilfsangebote und -aufrufe aller Engagierten und wird sich mit einer Spenden an humanitären Hilfsaktionen beteiligen.

 

 

Pressemitteilung vom 27.01.2022: #WeRemember

80 Jahre sind seit der Wannsee-Konferenz vergangen, als Bürokraten des NS-Regimes in der Luxus-Villa perfide mörderische Plane für ihre Dienstherren schmiedeten. Und 72 Jahre seit dem Tag der Befreiung des NS-Vernichtungslagers Auschwitz im Jahr 1945. Heute wird an die Opfer der Nationalsozialisten (NS) erinnert, darunter Millionen Jud:innen, Sinti und Roma, Homosexuelle Menschen und politische Gegner des NS-Regimes. Klaus Schlie Landtagspräsident (SH) bezeichnete den 27. Januar als "Schlüsseldatum unserer Geschichte, ein Bezugspunkt für all das, was uns als freiheitlich-demokratische Gesellschaft ausmacht".

Das Forum für Migrant:innen in Lübeck betrachtet die jüdische Gemeinschaft als ganz normalen Teil der Gesellschaft. Daher ist es über den wachsenden Antisemitismus in Deutschland besorgt. "Im Inland und in den eroberten Gebieten führte das NS-Regime einen Vernichtungskrieg gegen diverse Bevölkerungsgruppen. Hauptsächlich gegen Jüd:innen. Sogar gegen Menschen, welche u.a. im Ersten Weltkrieg für das Deutsche Reich gekämpft hatten.", bringt es Spyridon Aslanidis, Vorsitzender des Forums, auf den Punkt. "Vordenken, wie Eugen Dührings, lieferten die Grundlage zur Radikalisierung des Antisemitismus in Deutschland und führten zum Zivilisationsbruch - den deutschen Anschlag gegen die Menschlichkeit. Und das NS-Regime stürzte letztendlich das gesamte deutsche Volk in die Katastrophe. Als eingebürgerter Deutscher stehe auch ich zur daraus resultierten historischen Verantwortung".

Dass Extremisten die aktuelle Unzufriedenheit einiger Menschen mit der Corona-Politik ausnutzten, um Antisemitismus zu verbreiten, empfindet der Vorstand des Forums als makaber und traurig: "Wir wollen gemeinsam ein Zeichen setzen, uns mit der Geschichte auseinandersetzen und entschieden für Demokratie und Pluralismus eintreten, so wie die Bundestagspräsidentin Bärbel Bas zum heutigen Tag ausgerufen hat".

Der Vorstand setzt sich im Geist von Esther Bejarano ("Erinnern heißt handeln!") dafür ein, dass nicht vergessen wird, dass Diktatoren, wie Hitler, welche über Leichen gehen, Feindbilder nutzten und nutzen, um ihre Handlungen zu rechtfertigen, um von bestimmten Problemen abzulenken, damit sich ihre treuen Mitstreiter:innen bereichern, sich Privilegien zusprechen, und um politische Gegner zu vernichten. Daher sollte nicht vergessen werden, dass der Antisemitismus im sog. Dritten Reich, also der Hass gegen Jüd:innen, ein wichtiger Bestandteil des NS-Herrschaftssystem war und daher auch ein Schwerpunkt der NS-Propaganda war. So haben viele von der Verfolgung und dem Mord der Jüd:innen materiell profitiert. Das war Raubzug mit einkalkulierten Morden im großen Stil. Millionen Menschen wurden verfolgt, litten, erlebten Schlimmes und wurden auch getötet: "Das sollen wir in Deutschland nicht vergessen, egal ob wir Migrationshintergrund haben oder nicht, ob wir Zugewanderte sind oder nicht", betont Parva Soudikani, stellv. Vorsitzende und zuständig für Migrant:innenselbstorganisationen & Demokratie.

Der Vorstand des Forums findet es unglaublich, dass der Mensch schon auf dem Mond war, aber die Gesellschaft in vielen Themen nicht viel weitergekommen ist. Eines von diesen ist die Diskriminierung - oder sogar Hass - wegen der Hautfarbe, des Glaubens, der sexuellen Orientierung u.a.. "Dass Menschen deswegen anderen Menschen Leid zufügen oder sogar ermorden, spricht nicht für eine intelligente Spezies. Wir alle sind einfach... Menschen!", halten Aydin Candan, 2. stellv. Vorsitzender (Flüchtlinge, Antirassismus & Kultur), Dalila Mecker, 1. Beisitzerin (Familie & Soziales) und Narmin Mohammad, 2. Beisitzerin (Jugend & Bildung) fest. Ob verharrter, gebliebener oder neuer, post-moderner, sekundärer Antisemitismus, also Hass gegen Jüd:innen, ist für das Forum nicht akzeptabel. "Jed:r hat sich dagegen zu stellen. Als Menschen sollten wir uns besser weiterentwickeln, als zu versuchen, uns gegenseitig zu eliminieren".

Das Forum schließt sich dem Antisemitismusbeauftragten der Bundesregierung, Felix Klein, an, dass Jüd:innen, wie alle Menschen in Deutschland, in Normalität und Sicherheit leben können sollten. Das Grundgesetz ist eine sehr gute Basis für ein friedliches Zusammenleben. Es fragt sich, wieso wir nicht unsere historische Intelligenz nutzen. Wieso Propaganda eines Mörderregimes, wie der Nazis, schwarz-weiß plumpe Filme aus dem letzten Jahrhundert und Vorurteile, die tief zurück ins Mittelalter gehen, auf Menschen im 21. Jhr. weiterwirken. "Dass NS-Verbrechen auf heutigen Demos verharmlost werden, Diskriminierungszeichen der NS eingesetzt werden, Adolf Hitler als Action-Figur in Games eingesetzt wird uvm., zeigt wie wenig manche aus der Geschichte gelernt haben", so Aslanidis. "Mag sein, dass ich Christ-Ortodox bin, dass ich als Grieche geboren wurde aber im hiesigen Sinne sage ich: Ich bin ein Jude".

 

 

Pressemitteilung vom 09.09.2021: "Kultureinrichtungen diverstätssensibel öffnen - eine Binnenperspektive und Diskussion, wie es gelingen kann"

Pressemitteilung vom 07.09.2021: Forum für Migrant:innen im Gespräch mit Daniel Günther

Als Ministerpräsident Daniel Günther letztens in der Lübecker Altstadt gesichtet wurde, nutzte auch der Vorsitzende des Forums für Migrantinnen und Migranten in der Hansestadt Lübeck, Spyridon Aslanidis, die Gelegenheit. In einem angeregten Gespräch übermittelte er die Anliegen der Gäste der Podiumsdiskussion des Forums vom Vortag (Podiumsdiskussion zur Bundestagswahl 2021 - "Quo vadis, Gesellschaft? Integration, Teilhabe, Vielfalt").

Der Ministerpräsident hörte konzertiert zu und nahm die Anregungen auf. Doch natürlich war das nicht das einzige Thema. Der Anteil von Migranten in Verwaltung, Gremien, Stiftungen, Aufsichtsräten und ähnlichem etwa spiegele nicht die Tatsache wider, dass circa ein Viertel der Lübecker Bevölkerung (und ähnlich im Bundesdurchschnitt) Migrationshintergrund habe, so Aslanidis. Interkulturelle Kompetenz würden aber sämtliche Institutionen (auch Ministerien) bereichern, helfen die Gesellschaft besser zu verstehen und kundenfreundlicher zu machen, so der Vorsitzende des Forums.

"Es kann sicher nicht daran liegen, dass "Migrant:innen kein Deutsch" sprechen, da viele von ihnen Abschlüsse von deutschen Hochschulen haben", so Aslanidis weiter. Er würdigte die Unterstützung der Landesregierung für Integration und Teilhabe, zum Beispiel würden viele Akteure von den MaTZ-Förderprogrammen profitieren - so auch das Forum selbst. Auch der zuständige Staatssekretär, Torsten Geerdts, setze sich intensiv ein und habe hierbei immer ein offenes Ohr.

Trotzdem gäbe es noch viel Handlungsbedarf: Etwa in den Bereichen frühkindliche Bildung, Unterstützung von Schulkindern mit Migrationshintergrund, einfachere Anerkennung von beruflichen Qualifikationen, Unterstützung auch bei der Migration (Einwanderung) von Menschen aus Europa (EU), Sprachkurse für Elternteile, kultursensible Pflege. Auch bei der Förderung von Frauen mit Migrationshintergrund könne noch mehr getan werden. Mehrsprachigkeit würde helfen, besser über Pflichten und Rechte, über Chancen und Förderungsmöglichkeiten informiert zu sein.

Außerdem hätten circa 29.000 von den circa 53.000 Menschen mit Migrationshintergrund in Lübeck auch die deutsche Staatsangehörigkeit, das heißt sie können sowohl wählen als sich auch als Kandidat aufstellen lassen. Auch dieses Potenzial werde nicht stark wahrgenommen.

Dies war bereits das zweite persönliche Gespräch zwischen Ministerpräsident Daniel Günther und Spyridon Aslanidis. Zuletzt fand ein Austausch, im Rahmen der Feierlichkeiten im Schloss Bellevue zum 70. Jubiläum des Deutschen Grundgesetzes, statt. Daniel Günther war dort als Vorsitzender des Länderrates und Spyridon Aslanidis als Gast des Bundesspräsidenten Frank Walter Steinmeier anwesend.

 

 

Das Forum für Migrant:innen in der Hansestadt Lübeck und Sprungtuch e.V./Projekt FLOW 4.0 haben am 31.08.2021 zur gesellschaftspolitischen Diskussion: „Quo vadis, Gesellschaft? Integration, Teilhabe, Vielfalt“ ins Europäische Hansemuseum eingeladen

Der Abend startete mit einem Kurzfilm von Sarvar Shiri, welcher auf das von der PossehlStiftung geförderte Projekt FLOW 4.0 zugekommen war, um im Vorfeld derBundestagswahlen in Lübeck lebende Menschen, meist mit Migrationsbiografie, zupolitischen Themen zu interviewen und dieses filmisch zu dokumentieren.

Im Anschluss folgte ein lebendiger und vielseitiger Austausch mit den Direktkandidat:innenBruno Hönel (Bündnis 90/Grüne), Tim Klüssendorf (SPD), Prof. Dr. Claudia Schmidtke(CDU), Heike Stegemann (FDP), Emil Tankacheyev (DIE LINKE) und Gregor Voht (FreieWähler).

Nachdem sich die Direktkandidat:innen persönlich vorstellten und biografisch schilderten,warum sie in die Politik gegangen sind, wurde festgehalten, was sie als Direktkandidat:innenbewirken möchten. Hierbei lag der Fokus, entsprechend dem Titel des Abends, auf denrelevanten parteipolitischen Positionen bzw. Vorstellungen über Gesellschaft und Vielfalt.Auch wurden die Fragen der im Kurzfilm interviewten Lübecker:innen beantwortet.

Anschließend gab es in zwei Runden zahlreiche Fragen aus dem Publikum zu den ThemenIntegration und Teilhabe. Viele bekannte Akteur:innen und Multiplikator:innen, z.B. seitensder AWO, der Lübecker Stadtmütter, der Humanistischen Union sowie dem Haus derKulturen, waren der Einladung zu diesem politischen Abend gefolgt. U.a. wurde der niedrigeAnteil von Menschen mit Migrationsbiografie in vielen Bereichen thematisiert, ob in derVerwaltung, in Aufsichtsräten, Stiftungen oder Parteien und des Weiteren die Frage nach derNotwendigkeit eines echten Anti-Diskriminierungs-Gesetzes sowie politischenHandlungsspielräumen zum Abbau von Ängsten, Vorurteilen und (Mehrfach-)Benachteiligungen diskutiert. Der Abend machte die große Breite des Spektrums zuIntegration und Teilhabe deutlich.

Die Direktkandidat:innen haben die Gemeinsamkeiten, aber auch die unterschiedlichenThesen ihrer Parteien aufgezeigt. Es wurde an Stellen sehr ernst, gleichermaßen gab esaber auch unter den Kandidat:innen einen freundlichen Austausch auf Augenhöhe. Zu eineminhaltlich wiederkehrenden Punkt zum Thema des Abends, und zwar "Wahlrecht fürMigrant:innen", kam beim Publikum Erstaunen auf über die Tatsache, dass von den ca.54.000 Lübecker:innen mit Migrationsbiografie (aus 164 Ländern) etwas mehr als 29.000 diedeutsche Staatsbürgerschaft haben - und somit das "volle" Wahlrecht - und weitere ca.8.000 Menschen, als sog. EU-Bürger:innen, das Kommunalwahlrecht besitzen.

Der Geschäftsführer von Sprungtuch e.V., Julius Schorpp, fasste die Eindrücke des Abendsmit folgenden Worten zusammen: "Das war sehr gut, ein sehr gelungener, bunter undlebendiger Austausch. Das rege Interesse, der ausgebuchte Saal und die Qualität derDiskussion sind auch eine Bestätigung dafür, dass wir auch zukünftig mit dem Forum fürMigrantinnen und Migranten weitere Formate dieser Art gemeinsam realisieren wollen. Auchunter Anderem deswegen haben wir in diesem Sommer eine entsprechendeKooperationsvereinbarung unterschrieben. Es hat heute alles wunderbar geklappt. UnserDank gilt auch dem guten Organisationsteam!

"Wie der Moderator des Abends und Vorsitzender des Forums, Spyridon Aslanidis, in seinerDanksagung an Publikum und Direktkandidat:innen betonte, ist "Demokratie anstrengend,sie verlangt uns allen etwas ab. Es ist aber besser so, als dass ein kleiner Kreis von altenMännern oder sogar ein einzelner Mann mit kurzem Schnauzbart uns sagt, was wir zu tunhaben und wo es langgehen soll.".

Als kleine Erinnerung an den Abend und ein Zeichen der Anerkennung und des Respektserhielten alle Direktkandidat:innen eine Kopie des Kunstplakates, welches BundespräsidentSteinmeier zum 70. Jubiläum des Grundgesetzes vom Forum für Migrantinnen undMigranten erhielt, im Postkartenformat.

 

 

Pressemitteilung vom 11.08.2021: Vorstandsmitglieder des Forums für Migrantinnen und Migranten in der Hansestadt Lübeck besuchten die Carlebach Synagoge und sprachen mit Vertreter:innen der jüdischen Gemeinde

Die Carlebach Synagoge ist der Mittelpunkt der jüdischen Gemeinde in Lübeck und - auch über die Grenzen der Hansestadt hinaus - von großer Bedeutung. Daher war es dem Vorstand des Forums besonders wichtig, die Synagoge, noch vor der offiziellen Wiedereröffnung, zu besuchen und den Vertreter:innen der jüdischen Gemeinde persönliche Glückwünsche und Wertschätzung aussprechen.

Bei der Gelegenheit hat sich der Vorstandsvorsitzende für die Einladung zum Festakt der Wiedereröffnung bedankt und im Vorwege ein Geschenk des Forums überbracht: die letzten 100 Exemplare der 1.700 'Dankeskarten', welche das Forum zum Deutschen Diversity Tag 2021 verteilt und per Post versandt hat. Die 'Dankeskarten' sollen Anerkennung für den Beitrag des Judentums in Deutschland, in den letzten 1.700 Jahren, ausdrücken. Gleichzeitig eine Aktion gegen Diskriminierung und Hass - für ein friedliches Miteinander. "Jüdinnen und Juden gehören zur Gesellschaft. Das Judentum ist viel mehr als nur eine Religion, es gehört zu Deutschland.", unterstreicht Spyridon Aslanidis, Vorstandsvorsitzender des Forums. "Antisemitismus, also Judenhass, ist Menschenhass. Rechtsextremismus ist keine Ideologie, sondern ein Verbrechen. Das Deutsche Grundgesetz bildet die Grundlage für ein demokratisch-freiheitliches und vielfältiges Leben. Es gibt jeder Person den rechtlichen Rahmen, als Individuum respektiert zu werden. Dazu stehen wir!".

In Lübeck leben ca. 54.000 Menschen mit Migrationshintergrund aus 164 Ländern. "Ob jüdisch, muslimisch, christlich, buddhistisch, anderen Glaubens oder atheistisch - alle leben friedlich in Lübeck zusammen", so Aydin Candan, Vorstandsmitglied des Forums und zuständig für Flüchtlinge, Antirassismus & Kultur. "Jedoch versuchen politische Bewegungen und Parteien, seit einigen Jahren, Hass und Intoleranz gesellschaftsfähig zu machen. Hiergegen setzen wir uns entschieden ein!"

Das Forum ist überparteilich und überreligiös, hat aber klare Positionen. "Die Zeit des Nationalsozialismus war und ist kein "Vogelschiss" der deutschen Geschichte - sie hat das Leben von Millionen Menschen gekostet. Zeitgleich wurden viele Menschen Ihrer Heimat beraubt und in die Flucht getrieben, Künste und Wissenschaften geschädigt und missbraucht sowie Deutschland letztendlich in die Katastrophe geführt", so Aslanidis abschließend. "Jeder Mensch sollte in Sicherheit und Frieden leben, sich frei entfalten und selbstverwirklichen können sowie nach Fähigkeiten und Talenten am Gemeinwesen teilhaben. Wir haben einige Herausforderungen vor uns - sie zu bewerkstelligen, das schaffen wir nur gemeinsam!".

 

 

Pressemitteilung vom 30.06.2021: Sprungtuch e.V. und das Forum für Migrantinnen und Migranten unterzeichnen Absichtserklärung zur Kooperation mit Fokus auf Demokratieförderung und Antirassismusarbeit

Schnittstellen in der transkulturellen gemeinsamen Arbeit gab es in den vergangenen Jahren zwischen Sprungtuch e.V. und dem Forum für Migrantinnen und Migranten in der Hansestadt Lübeck bereits mehrfach.

Heute haben beide Seiten eine formale Absichtserklärung unterschrieben. Damit wollen die Partner ihre Zusammenarbeit stärker auf Demokratiebildung und Antirassismusarbeit fokussieren. "Dies ist unser Bekenntnis zum Projekt "FLOW 4.0" und Anerkennung der guten Arbeit von Sprungtuch e.V.", so Spyridon Aslanidis, Vorstandsvorsitzender des Forums für Migrant:innen. Das Forum ist die Interessenvertretung für ca. 54.000 Menschen aus 164 Ländern. Extremer Nationalismus, Radikalisierung und Diskriminierung nehmen ständig zu. Bestimmte Kräfte treiben die Spaltung der Gesellschlaft voran, operieren gegen eine freiheitlich-demokratische, friedliche und vielfältige Gesellschaft. "Spontane und sporadische Aktionen sind gut, aber reichen längst nicht mehr aus. Als Forum wollen wir unsere Aktivitäten ein Stück weiter professionalisieren. Wir wollen systematischer agieren", so Aslanidis.

Insbesondere mit dem Projekt FLOW 4.0 von Sprungtuch e.V. sind gemeinsame Aktivitäten und Veranstaltungen zur Interkulturellen Öffnung geplant. "Wir wollen die radikalen Bewegungen innerhalb der Stadt sichtbar machen, davor warnen sowie Synergieeffekte für die Demokratieförderung nutzen", betont Julius Schorpp, Geschäftsführer von Sprungtuch e.V.

Beide Partner freuen sich auf die engere Zusammenarbeit und haben bereits konkrete Pläne für das Jahr 2021.

 

 

9. Deutscher Diversity Tag 2021: 1.700 Dankeskarten für 1.700 Jahre Judentum in Deutschland!

Das Forum für Migrantinnen und Migranten in der Hansestadt Lübeck beteiligt sich, seit Einführung des Aktionstages, jährlich am "Deuschen Diversity Tag".

Bundesweit setzen Organisationen an diesem Tag ein Zeichen für Vielfalt in der Arbeitswelt. "Auch in diesem Jahr möchte das Forum den Tag nutzen, um sich aktiv, auch über die Arbeitswelt hinaus, für Vielfalt, Teilhabe, Zusammenhalt und ein friedliches Miteinander einzusetzen", so Spyridon Aslanidis, Vorstandsvorsitzender und seit dem ersten "Deuschen Diversity Tag" für das Forum dabei.

Passend zum Festjahr "1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland" versendet der Vorstand des Forums zum "9. Deutschen Diversity Tag", am 18. Mai 2021, 1.700 Postkarten. "Es werden 1.700 "Dankeskarten" verteilt und per Post verschickt - als Zeichen der Weltoffenheit der Lübecker Stadtgesellschaft. Gleichzeitig eine Aktion gegen Diskriminierung und gegen Hass - für ein friedliches Miteinander", so Parva Soudikani, 1. stellv. Vorsitzende.

"In Lübeck leben ca. 54.000 Menschen mit Migrationshintergrund, aus 164 Ländern, und haben allen möglichen Hautfarben," so Aydin Candan, 2. stellv. Vorsitzender. "Ob jüdisch, muslimisch, christlich, buddhistisch, anderen Glaubens oder atheistisch, alle leben friedlich zusammen."

"Unser freiheitlich-demokratisches Grundgesetz ermöglicht dies, gibt jeder Person den rechtlichen Rahmen, um ein respektvolles Leben zu haben.", hält Spyridon Aslanidis für den Vorstand fest. "Unsere heutige Aktion ist auch eine Anerkennung für den Beitrag des Judentums in Deutschland in den letzten 1.700 Jahren".

 

 

Bildungsgerechtigkeit in Corona-Zeiten - das Forum für Migrant:innen und Migranten in der Hansestadt Lübeck zum aktuellen „Aufholpaket“ der Bundesregierung

Das Forum begrüßt, dass die Bundesregierung das "Aufholpaket" für Kinder und Jugendliche, zur Unterstützung sozial schwacher Familien in der Corona-Krise, auf den Weg gebracht hat. Es geht um Nachhilfe und Freizeit - damit wird vielen Familien mit Migrationshintergrund geholfen.

Hintergrund: Um die der Pandemie geschuldeten Lernrückstände abzubauen, soll Nachhilfeunterricht gefördert werden. Mit den vom Bund zur Verfügung gestellten Mitteln sollen die Länder, u.a. in den Sommerferien, Sommercamps und Lernwerkstätten organisieren, mit Beginn des neuen Schuljahres soll es unterrichtsbegleitende Fördermaßnahmen in den Kernfächern geben. Im Bereich der frühkindlichen Bildung soll es bundesweit zusätzliche Sprach-Kitas geben. Gerade in sozialen Brennpunkten seien hier, während der Pandemie, Versäumnisse entstanden. Außerdem sollen Kinder und Jugendliche Unterstützung erhalten, damit sie Angebote zur Ferien- und Freizeitgestaltung wahrnehmen können.

Der Vorstand des Forums für Migrantinnen und Migranten teilt die Einschätzung der Bundesbildungsministerin, Frau Anja Karliczek, hinsichtlich der entstandenen Lernrückstände, aufgrund Unterrichtsausfalls, bei vielen Schüler:innen. "Wir, als Interessenvertretung für ca. 54.000 Lübecker:innen aus 164 Ländern, begrüßen die beschlossenen Maßnahmen. Sie werden für ein Stück Bildungsgerechtigkeit sorgen und gegen die weitere Spaltung der Gesellschaft beitragen", hält Spyridon Aslanidis, Vorsitzender des Vorstands und zuständig für Wirtschaft & Arbeit, fest. "Wir erwarten, dass sich auch unsere Landesregierung substanziell daran beteiligen wird, denn Bildung ist zuallererst Ländersache und Bildung ist die Basis für eine funktionierende Demokratie", ergänzt die 1. stellv. Vorsitzende, Parva Soudikani, welche im Forum den Schwerpunkt Migrantenselbstorganisationen & Demokratie verantwortet.

Schon nach der Bekanntmachung der Erkenntnisse des Bundesverbandes Netzwerke von Migrantenorganisationen e.V., im Mai 2020, hinsichtlich der negativen Auswirkungen von Covid-19 auf Kinder und Jugendliche aus Familien mit Migrationshintergrund, hat der Forumsvorstand sich schriftlich (17. Mai 2020) an die Landesregierung gewandt. Nach weiteren Erfahrungen, aus direkten Gesprächen mit Schulen, Migrant:innenorganisationen u.ä., hat der Vorstand des Forums im November 2020 einen zweiten Brief verfasst. Auch wenn jetzt die sog. dritte Covid-19-Welle gebrochen zu sein scheint und die europäische Zulassung des Biontech-Impfstoffs für Kinder, im Alter ab 12 Jahren, absehbar ist, hat das Forum in einem dritten Brief an die Landesregierung (19. März 2021), rechtzeitig vor der Integrationsminister:innenkonferenz, mögliche Maßnahmen angesprochen, welche es nach wie vor für sinnvoll hält. Der Vorstand sieht in der Person des Staatssekretärs, Herrn Torsten Geerdts, einen zuvorkommenden Mitstreiter bei der Landesregierung. "Es freut uns auch, dass die Ministerin für Inneres, ländliche Räume, Integration und Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstein, Frau Dr. Sütterlin-Waack, das Forum als wichtigen Ansprechpartner betrachtet, wie sie in ihrem Antwortschreiben betont. "Wir bieten unsere Expertise der Landesregierung an, weil wir ein gemeinsames Ziel haben und wir ihr vertrauen", so Spyridon Aslanidis. "Es braucht eine langfristige Strategie, eine jahrelange pädagogisch durchdachte Förderung", pointiert die Beisitzerin Narmin Mohammad (Schwerpunkt: Jugend & Bildung). "Und dazu müssen Lehrer:innen-, Eltern- und Schüler:innenvertretungen involviert werden", meint dazu die Beisitzerin Dalila Mecker (Schwerpunkt: Familie & Soziales).

Der zusammengebrochene Lernerfolg ist nur einer von vielen negativen Auswirkungen von Covid-19. "Bewegungsmangel, fehlende kulturelle Aktivitäten, Vereinsamung, Zunahme von Gewalttaten - all diese Aspekte haben Auswirkungen auf unsere Gesellschaft", ist der 2. stellv. Vorsitzende, Aydin Candan (Schwerpunkt: Flüchtlinge, Antirassismus & Kultur), überzeugt.

Der Forumsvorstand plädiert dafür, dass mittels Zwischen-Evaluationen die Wirkung der Maßnahmen überprüft werden sollten und dann ggf. nachgesteuert werden sollte. Gebraucht werden bspw. Tutorien, Coaching, Mentoring (z.B. in Sachen "Lernen lernen", "soziale Kompetenzen", "Teilhabe, Vielfalt, Demokratie"), ein mehrsprachiges Informations- und Beratungsangebot, sozialpädagogische Beratung für Kinder, Jugendliche und Eltern, welche das Bildungs- und Schulsystem in Deutschland nicht gut kennen. "Wir, als Gesellschaft, können es uns nicht leisten, dass Kinder und Jugendliche auf der Strecke bleiben. Es geht um unsere gemeinsame Zukunft. Die Probleme und Chancen, der Zusammenhalt und die Gerechtigkeit von morgen entstehen heute!", so abschließend Spyridon Aslanidis.

 

 

Das Forum für Migrantinnen und Migranten in der Hansestadt Lübeck zum 21.03.2021 (Internationaler Tag gegen Rassismus / Newroz Fest):

Der 21. März ist für das Forum ein besonderer Tag, der an freudige und tragische Ereignisse, erinnert. Auf diesem Tag fallen, neben Gedenktagen, wie bspw. den 'Welttag der Poesie', auch der 'Internationale Tag gegen Rassismus' sowie das weitverbreitete 'Newroz Fest'.

Der 'Internationale Tag gegen Rassismus' wurde von der UN Volksversammlung im Jahr 1966, im Rahmen eines Aufrufs zur Verstärkung der gemeinsamen Anstrengungen bei der Bekämpfung von Rassismus, eingerichtet. Erinnert werden soll damit an den 21. März 1960. An diesem Tag wurden in Sharpeville (Südafrika) 69 Schwarze Protestierende von der Polizei erschossen, als sie gegen die rassistischen Apartheidsgesetze demonstrierten.

"In den letzten Jahren wurde die Rassendiskriminierung durch politische Bewegungen und Parteien, welche versuchen Hass und Intoleranz gesellschaftsfähig zu machen, noch weiterverbreitet." so Aydin Candan Vorstandsmitglied des Forums für Migrantinnen und Migranten in der Hansestadt Lübeck. "Trotz internationalen Verträgen und Gesetzen, welche Rassendiskriminierung ausdrücklich verbieten, erfahren Menschen Rassismus in ihrem Alltag." Hiergegen sowie gegen alle anderen Formen der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit oder Diskriminierung setzt sich das Forum ausdrücklich ein!

"Dies nehmen wir als Anlass gleichzeitig die kulturelle Vielfalt und die verschiedenen Traditionen, die auch in der Hansestadt Lübeck gepflegt werden, zu feiern." so Spyridon Aslanidis, Vorstandsvorsitzender des Forums. Die UNESCO hat 2009 den 'Newroz-Tag' in die Liste der Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit aufgenommen und der 21. März wird seit 2010 als der 'Internationale Newroz-Tag' durch die UNO anerkannt. Jedes Volk hat seine eigene Geschichte zu diesem Tag, der bereits seit 2633 Jahren weltweit durch die Völker des Nahen Ostens, als Fest der Befreiung und der Freiheit, gefeiert wird.

Heutzutage feiern auch viele andere Menschen, in etwa 18 Länder der Welt, dieses Fest, dass ihre eigenen nationalen Bräuche bereichert hat. Kurden, Afghanen, Iraner, Belutschen, Tadschiken und viele andere Völker treffen sich jährlich am 21. März, um im Kreise von Familien, Freunden und Bekannten zu singen, zu tanzen, zu speisen und ein Feuer zu entfachen.

Der Name "Newroz" wird wörtlich mit "der neue Tag" übersetzt - am 21. März endet die Winterzeit, so dass mit dem 'Newroz-Fest' auch der Frühlingsanfang verbunden ist. "Egal aus welcher Intention heraus das Newroz-Fest gefeiert wird - fest steht, dass auch in diesem Jahr in Lübeck von den verschiedenen Menschen, die in unserer schönen Hansestadt zu Hause sind, wieder zahlreiche Feierlichkeiten hierzu begangen werden. Aufgrund der Corona-Pandemie in diesem Jahr online. Wir freuen uns mit Ihnen und wünschen allen ein schönes, friedliches 'Newroz-Fest' und hoffen, dass Frieden und die damit verbundene Freiheit in Krisengebiete, wie den Nahen Osten, und natürlich darüber hinaus in die ganze Welt hinausgetragen werden." so abschließend Parva Soudikani, 2. Stellv. Vorsitzende des Forums.

 

 

19. Februar 2021, Hanau: Ein Jahr danach.

Angehörige der Opfer, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Ministerpräsident Volker Bouffier und Oberbürgermeister Claus Kaminsky gedenken heute der Toten des Attentats in Hanau vor einem Jahr.

Sedat Gürbüz,

Fatih Saraçoğlu,

Hamza Kurtović,

Gökhan Gültekin,

Mercedes Kierpacz,

Vili-Viorel Păun,

Said Nesar Hashemi,

Ferhat Unvar,

Kaloyan Velkov

- neun Menschen mit Migrationshintergrund - wurden von einem Rechtsextremisten ermordet.

Das Forum für Migrantinnen und Migranten in der Hansestadt Lübeck hält Extremismus für eine ernsthafte Gefahr für die Gesellschaft und für die freiheitliche demokratische Grundordnung. "Wir können nach all den Attentaten, wie in Hanau, nicht einfach zu Normalität übergehen", unterstreicht Spyridon Aslanidis, Vorsitzender des Vorstands. "Wenn sogar ein amtierender Regierungspräsident, Walter Lübcke, vor seinem Wohnhaus ermordet wird, was soll noch geschehen?"

Der Vater des Attentäters hat ein rassistisches Weltbild und fordert die Waffen seines Sohnes zurück. Angehörige der Opfer und Nachbarn in Hanau haben Angst. "Offene Fragen gab es vor der Gerichtsverhandlung, offene Fragen gibt es immer noch", so Aydin Candan, 2. stellv. Vorsitzende und zuständig für Flüchtlinge, Antirassismus & Kultur. "Man ist es der Gesellschaft und insbesondere den Angehörigen der Opfer schuldig, dass diese beantwortet werden!"

Rechtsextremismus in Deutschland hat in den letzten Jahren zugenommen. "Attentate, wie in Hanau, stellen unsere Demokratie und den Zusammenhalt der Gesellschaft auf die Probe", betont Parva Soudikani, 1. stellv. Vorsitzende und zuständig für Migrant:innenselbstorganisationen & Demokratie. "Wir können nur mit einem klaren 'Nein' auf Hass antworten!" In Lübeck leben ca. 54.000 Menschen mit Migrationshintergrund aus 164 Ländern - dieser Vielfalt in ihrer ganzen Breite gerecht zu werden und sie demokratisch zu gestalten, sieht das Forum als eine zentrale Herausforderung der Migrationsgesellschaft. "Wir alle, die zur freiheitlichen demokratischen Grundordnung stehen, zu einer freien und toleranten Gesellschaft, zu einem friedlichen Miteinander, haben uns aktiv einzusetzen!", hält Aslanidis für das Forum fest. "Extremismus, Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung haben keinen Platz in der freien Hansestadt Lübeck!"

 

 

Pressemitteilung vom 10.02.2021: Corona - Bildungsbenachteiligung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund

Das Forum für Migrantinnen und Migranten in der Hansestadt Lübeck hat von der Bereitschaft des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur erfahren, ab Februar unterstützende Maßnahmen zu ergreifen, um der Bildungsbenachteiligung, die sich durch die Corona Pandemie noch verstärkt hat, entgegen zu wirken.

"Wir freuen uns sehr, dass die Landesregierung aktiv wird! Auch das Forum hat, im Mai und November 2020, in zwei Schreiben an die Landesregierung auf die Missstände, besonders auch für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund, hingewiesen !", so Spyridon Aslanidis, Vorstandsvorsitzender des Forums, und Parva Soudikani, stellv. Vorstandsvorsitzende.

Konkret hat das Forum folgendes, ergänzend zu allgemeingültigen Themen, wie Behebung des Lehrermangels u.ä., vorgeschlagen:

1) Begleitung der Schülerinnen und Schüler, durch sozialpädagogische Fachkräfte, im Unterricht und beim Lernen. Dies sowohl zur fachlichen Unterstützung als auch zur Förderung der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen.

2) Einsatz von Studierenden des Lehramtes oder der Sozialpädagogik, um Schüler:innen in Workshops / Seminaren diverse Kompetenzen, wie z.B. Lern- und Selbstorganisationsstrategien, beizubringen.

3) (Mehrsprachige) telefonische Beratungsstellen, für Eltern von Schülerinnen und Schülern mit Migrations- bzw. Fluchthintergrund.

 

Die ausführlichen Schreiben an die Landesregierung hier zu Nachlesen:

Brief aus Mai 2020

Brief aus November 2020

 

 

18. Dezember 2020 'Internationaler Tag der Migranten'

Aufgrund der Corona Pandemie, kann die vom Forum für Migrant:innen im Lübecker Rathaus geplante Veranstaltung zum 'Internationalen Tag der Migranten', zusammen mit Bürgermeister Jan Lindenau, nicht stattfinden und wird auf das nächste Jahr verschoben.

Der Vorstand des Forums erklärt:

Die UN-Vollversammlung nahm die Internationale Konvention zum Schutz der Rechte aller Migrantinnen und Migranten und ihrer Familienangehörigen am 18. Dezember 1990 an. Diese Konvention soll als internationaler Standard für Regierungen dienen, um ihre gesetzlichen Schutzmechanismen zu prüfen. Die UNO hat im Dezember 2000 den 'Internationalen Tag der Migranten', ausgerufen. Migration gibt es schon, seit es Menschen gibt. Zum einen wurden, gerade in Deutschland, Menschen als Gastarbeiter angeworben, migrierten bzw. migrieren zu Ausbildungs- oder Studienzwecken u.ä. Zum anderen werden, durch Katastrophen, Klimaveränderungen, Kriege, autoritäre Regime oder wachsende Ungerechtigkeiten Menschen seit tausenden von Jahren aus ihrer Heimat vertrieben. Sie verändern ihren Lebensmittelpunkt und nehmen oft, aus nicht unerheblichen Gründen, tausende von Kilometern auf sich.

"Nicht durch Abschottung und Ablehnung reagieren wir auf Menschen in Not, sondern durch Offenheit und Verständnis", so Aydin Candan, 2. stellv. Vorsitzender des Forums und zuständig für die Schwerpunkte Migration/Integration, Antirassismus und Kultur. "Unser Forum tritt für Demokratie, Vielfalt und Chancengerechtigkeit sowie ein friedliches Zusammenleben aller in Lübeck lebenden Menschen ein".

In seiner gesellschaftlichen und politischen Mitwirkung ist das Forum unabhängig, überparteilich und überkonfessionell. Es setzt sich für die Interessen von Einwohnerinnen und Einwohnern Lübecks mit Migrationsgeschichte ein. "Das sind ca. 54.000 Menschen. Sie kommen aus 164 Ländern der Welt." hält Spyridon Aslanidis, Vorsitzender des Vorstands, fest. "Der internationale Tag der Migranten soll uns daran erinnern, dass wir die Herausforderungen, vor die uns Migration stellt, in Solidarität und Zusammenarbeit meistern können und den Menschen mit ihren Talenten hier eine Chance geben."

 

 

Stellungnahme des Forums für Migrant:innen zur Pressemitteilung der AfD vom 03.12.2020

Mit großer Irritation hat der Vorstand des Forums für Migrantinnen und Migranten in der Hansestadt Lübeck die Erklärung der AfD Fraktion vom 03.12.2020 zur Kenntnis genommen. "Die inhaltlichen Ausführungen der AfD zur 'Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus e.V.' entsprechen in keiner Weise den Tatsachen und diffamieren diesen so wichtigen Beitritt der Hansestadt Lübeck. Der Vorstand findet es äußerst bedauerlich, dass die AfD eine derartige Gelegenheit nutzt, um das grundsätzliche Anliegen zu verunglimpfen." so Spyridon Aslanidis, Vorstandsvorsitzender und Aydin Candan, 2. Stellv. Vorsitzender und u.a. zuständig für das Thema Antirassismus. Die Europäische Städtekoalition gegen Rassismus e.V., eine Initiative der UNESCO, fand jüngst sogar im EU-Aktionsplan gegen Rassismus 2020-2025, als beispielhaftes Netzwerk der Zusammenarbeit auf kommunaler Ebene, Erwähnung.

Der Vorstand des Forums begrüßt den Beitritt der Hansestadt Lübeck zur Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus e.V. ausdrücklich und weiß es sehr zu schätzen, dass der Bürgermeister der Einladung des Haus der Kulturen zum Bürger:innen Dialog gefolgt ist und regelmäßig eine klare Haltung zu den Themen Rassismus bzw. Diskriminierung zeigt. "Es ist wichtig, in Stadtverwaltung und Gesellschaft systematisch und koordiniert gegen Rassismus und Diskriminierung vorzugehen - und dies nicht nur, wie selbst die AfD Fraktion es nach eigener Aussage unterstützt, gegen "Rassismus im eigentlichen Sinne, also die sittliche Beurteilung von Menschen anhand äußerer Merkmale wie zum Beispiel ihrer Hautfarbe."" so Aslanidis. Diese enge Definition ist, nach Meinung des Vorstands, nicht weit genug gedacht - nicht umsonst, gibt es heutzutage keine allgemeingültige Definition des Begriffes Rassismus mehr. Dies berücksichtigt auch die Europäische Städtekoalition gegen Rassismus e.V. in Ihrer Arbeit.

"Dem Bürgermeister sowie der Verwaltung möchten wir, für die zügige Umsetzung des Bürgerschaftsbeschlusses und dem damit verbundenen erfolgreichen Beitritt, unser Lob aussprechen!" so abschließend Spyridon Aslanidis.

 

 

Stellungnahme des Forums für Migrant:innen zu den Terroranschlägen in Frankreich und Österreich im Okt./Nov. 2020

 

Der Vorstand des Forums für Migrantinnen und Migranten in der Hansestadt Lübeck ist, angesichts dieser schrecklichen Taten, erschüttert. Auch wenn seit dieser barbarischen Terroranschläge teilweise schon einige Tage vergangen sind, ist es dem Vorstand ein großes Anliegen, sein Mitgefühl den Opfern und Angehörigen auszusprechen.

Wir leben in freien, demokratischen sowie pluralistischen Gesellschaften, in denen keinerlei Extremismus und keinerlei terroristische Angriffe zu akzeptieren sind! Egal wie diese begründet werden, egal ob sie religiös, politisch oder anderweitig motiviert sind! "Explizit in Bezug auf diese terroristischen Taten, möchten wir deutlich zu verstehen geben: Terror ist Terror, Terror hat per se keine Religion, Terror hat per se keine Nationalität!" so Aydin Candan, 2. stellv. Vorsitzender des Forums. "Diese Taten sind für die sehr große Mehrheit von religiösen Menschen - oder Menschen gleicher Nationalität - nicht akzeptabel und nicht hinnehmbar!" Derartige terroristische Angriffe beabsichtigen - und bewirken leider oft auch - eine Spaltung der Gesellschaft sowie die weitere Eskalation von Gewalt auf allen Seiten. Hierfür dürfen wir keinen Nährboden geben! In Zeiten des Entsetzens und der Trauer müssen wir mehr denn je Brücken bauen und zusammenhalten.

Unser Land hat einen langen Prozess erlebt, an dessen Ende im Grundgesetz die Unantastbarkeit der Würde jedes einzelnen Menschen festgeschrieben wurde. "Wir finden, dass das Grundgesetz in Deutschland eine gute Basis für ein friedliches, tolerantes und vielseitiges Miteinander ist. Gleiches gilt in Ländern wie Frankreich und Österreich." so Spyridon Aslanidis, Vorstandsvorsitzender des Forums. "

In unserer Stadt leben alle Lübecker:innen, unter ihnen ca. 54.000 Menschen mit Migrationshintergrund aus 164 Ländern und ca. 14.000 Muslime, friedlich zusammen. Auch in Zukunft wollen wir in unserer vielfältigen Stadt in Frieden und Freiheit miteinander leben!" sagt Aydin Candan. "Taten aus Hass sind nicht zu akzeptieren, egal aus welcher Ecke diese kommen. Ob Extremismus und Terror religiös oder nicht religiös motiviert sind, ob offene oder versteckte gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit an den Tag tritt - um mit Antisemitismus oder Rassismus nur zwei Facetten zu nennen - die Zeiten des Schweigens sind vorbei! Alle Bürger:innen haben in ihrem Rahmen dagegen aktiv zu werden!" so abschließend Spyridon Aslanidis. "Die physische Entfernung spielt dabei keine Rolle, diese Taten geschehen in unserem Haus".

Ähnlich motivierte Anschläge, wie kürzlich an einer Schule sowie an der Universität in Kabul, entsetzen uns gleichermaßen, auch wenn wir uns in unseren Ausführungen auf einen europäischen Kontext beschränken. Opfer sind Opfer, egal welcher Herkunft, die wir nie vergessen dürfen! Wir sind in Gedanken bei eben diesen und deren Angehörigen! Wir halten in diesen Stunden zusammen!

 

 

Pressemitteilung vom 30.09.2020: Sommeraktion "5.000 Postkarten gegen Rassismus" führte das Forum zum Günter-Grass-Haus und zum Willy-Brandt-Haus

 

Der Vorstand des Forums für Migrantinnen und Migranten in der Hansestadt Lübeck hat mit den jeweiligen VertreterInnen der beiden Lübecker Museen sehr gute und konstruktive Gespräche geführt. Nach einem Austausch über die Geschichte der Museen bzw. des Forums und die jeweiligen Aktivitäten, hat man sich sehr schnell verständigt, dass man gemeinsam Aktionen und Veranstaltungen angehen möchte. Von allen Seiten besteht zudem der Wunsch nach einer langfristig angelegten Kooperation. Bezüglich der geplanten Aktionen und Veranstaltungen, wird man die ersten Ideen in nächster Zeit konkreter ausarbeiten und eine Planung für das kommende Jahr erstellen.

Die Mitglieder des Vorstands sind von beiden Institutionen begeistert: "Wir bedanken uns ausdrücklich herzlich bei der Leitung beider Häuser! Wir freuen uns sehr auf die zukünftige Zusammenarbeit! so Spyridon Aslanidis, Vorstandsvorsitzender des Forums, und Parva Soudikani, stellv. Vorsitzende des Forums. "Wir erhoffen uns, durch die angedachten Formate, u.a. Begegnungsmöglichkeiten zu schaffen und gegenseitiges Verständnis zu fördern! Besonders die jüngsten Ereignisse zeigen uns wieder, dass es ausgesprochen wichtig ist, sich zusammen zu tun, um sich für ein friedliches Miteinander und die freiheitlich-demokratische Grundordnung einzusetzen!"  

Im Rahmen der Sommeraktion des Forums gegen Rassismus, hat der Vorstand vor, ebenfalls das Lübecker Theater, die LTM, die Polizei und Bundespolizei sowie Lübecker Schulen zu aufzusuchen. " Wir wollen uns über die Thematik auszutauschen und mögliche Schnittmengen mit unseren Arbeitsschwerpunkten festhalten", ergänzt Aydin Candan, 2. Stellv. Vorsitzender des Forums, zuständig für Antirassismus, Flüchtlinge und Kultur.

 

 

Pressemitteilung vom 15.09.2020: Für die Demokratie einsetzen

Am 15. September ist der 'Internationale Tag der Demokratie'. Im Jahr 2007 bestimmte die Generalversammlung der Vereinten Nationen den 15. September als Internationalen Tag der Demokratie. Das Forum für Migranten nimmt den Tag zum Anlass, auf die Bedeutung der Demokratie hinzuweisen.

Typische Merkmale der Demokratie sind unter andrem das Mehrheitsprinzip, die Respektierung einer politischeren Opposition, Verfassungsmäßigkeit sowie Schutz der Grundrechte und Achtung der Menschenrechte.

"Dank der Demokratie genießen wir ein Ausmaß an Freiheit und Gerechtigkeit, welches uns bisher kein anderes Staatssystem bieten konnte. Umso wichtiger ist es, sich an diesem Tag ins Gedächtnis zu rufen, dass Demokratie nicht selbstverständlich ist. Deutschland musste im letzten Jahrhundert zwei Diktaturen überstehen - die Aufarbeitung dieser Vergangenheit dauert bis heute an", so das Forum.

"Für Menschen auf der ganzen Welt ist ein Leben in einem Land mit freiheitlich-demokratischer Grundordnung ein Traum. Wir leben diesen Traum tagtäglich! Das dürfen wir nie vergessen!", sagt Parva Soudikani, erste stellvertretende Vorstandsvorsitze des Forums für Migranten. "Ein Blick über Grenzen hinweg zeigt, dass es noch viele Diktaturen und autokratische Regime auf der Welt gibt, in denen keine freie Meinungsäußerung möglich ist, es keine freien Wahlen gibt, Bürger systematisch unterdrückt werden und Menschenrechte missachtet werden.

"Demokratie ist ein politisches System, bei dem das Volk eine wesentliche, bestimmende Funktion einnimmt. Demokratie muss lebendig bleiben und auch verteidigt werden. Wir müssen uns für unsere Demokratie einsetzen. Das gilt für Menschen mit und ohne Migrationshintergrund, das gilt für die Zivilgesellschaft als auch für die Organe des Staates, wie die Polizei und den Verfassungsschutz", so Spyridon Aslanidis, Vorstandsvorsitzender des Forums. "Gerade die Geschichten von Geflüchteten, die das Forum als Interessenvertretung erreichen, sowie deren Dankbarkeit für ein sicheres, gerechtes Leben, dienen als regelmäßige Erinnerung daran."

"Wir, rund 54.000 Menschen mit Migrationshintergrund aus 164 Ländern in Lübeck, schätzen die Demokratie in Deutschland - wir wissen, was wir haben. Das Grundgesetz ist die Basis für ein friedliches und respektvolles Miteinander", so Aslanidis. https://www.hl-live.de/text.php?id=140482   

 

 

Stellungnahme des Forums für Migrantinnen und Migranten in der Hansestadt Lübeck zum Urteil über den ehemaligen KZ-Wachmann Bruno D. vom 23.07.2020

Wir sehen es als äußerst wichtig an, dass es zum Gerichtsverfahren gegen Bruno D. gekommen ist - auch wenn dies viel zu spät erfolgte! Erst 75 Jahre nach Ende der NS-Diktatur wurde dem ehemaligen KZ-Wachmann der Prozess gemacht.

"Auch wenn Bruno D. vor Gericht um Entschuldigung bat und angab nicht freiwillig KZ-Wachmann geworden zu sein, ist er doch in der NS-Zeit aufgewachsen und wurde, wenn ggf. auch unfreiwillig, mit diesem schrecklichen Weltbild geprägt. Dass er dieses, unter Umständen, 75 Jahre lang weitergeben konnte, ohne seine Verfehlungen verbüßt zu haben, ist falsch." sagt Dalila Mecker, Vorstandsmitglied des Forums und zuständig für Familie und Soziales.

Dennoch ist es von großer Bedeutung, dass Bruno D. nun zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden ist, auch wenn jemand in diesem hohen Alter sehr wahrscheinlich nie ins Gefängnis gehen wird.

"Wir dürfen nie vergessen, welche Grausamkeiten Menschen anderen Menschen angetan haben", so Spyridon Aslanidis, Vorstandsvorsitzender des Forums. "Die KZ-Vernichtungslager sind in der deutschen Geschichte nicht weg zu radieren, sie sind eine Mahnung für uns alle - für die nächste Generation!"

Aydin Candan, stellvertretender Vorsitzender des Forums und u.a. zuständig für Antirassismus ergänzt: "So etwas darf in Deutschland in keiner Art und Weise wieder geschehen! Gerade in Zeiten, in denen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit - ein Kernelement rechtsextremer Einstellung - wieder zunimmt, müssen wir daran denken, dass es nicht wieder zu solchen Verhältnissen kommen darf!". Zusammen mit der Urteilsverkündung fand in dieser Woche das 70-jährige-Jubiläum des Zentralrats der Juden sowie die Wiedereröffnung der Carlebach Synagoge in Lübeck statt. "Zu beiden Ereignissen möchten wir unseren jüdischen Freundinnen und Freunden herzlich gratulieren. Das Leid, welches die Juden in der NS-Diktatur erleben mussten, teilen und bedauern wir zutiefst!"

Der Vorstand des Forums ist überzeugt, dass das deutsche Grundgesetz für uns alle die Basis des friedlichen Zusammenleben darstellt. "Wer sich gegen das Grundgesetz stellt, ob mit oder ohne Migrationshintergrund, ist Feind einer freien, offenen und toleranten Gesellschaft" so abschließend Spyridon Aslanidis.   

 

 

Sommer-Aktion: 5.000 Postkarten gegen Rassismus

Das "Forum für MigrantInnen in der Hansestadt Lübeck" setzt den Beschluss seines Vorstands um, gegen Rassismus dauerhaft anzugehen und startete bereits vergangene Woche seine Sommer-Aktion: 5.000 Postkarten gegen Rassismus werden verschickt und verteilt, bis hin zur Landesregierung.

Als offizieller Start der Aktion wurde die Sitzung der Bürgerschaft, am 25. Juni, gewählt. Der Vorstand des Forums hat sich bei der Stadtpräsidentin, Frau Gabriele Schopenhauer, für den Einsatz der Bürgerschaft gegen Rassismus bedankt und dem Bürgermeister, Herrn Jan Lindenau, zur erfolgreichen Bewerbung zum Beitritt in die Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus e.V. gratuliert.

 "Wir halten den Beitritt für einen sehr wichtigen Schritt der Hansestadt Lübeck, um systematisch und koordiniert gegen Rassismus und Diskriminierung - in allen Facetten - in Stadtgesellschaft, Politik und Verwaltung zu agieren. Wir alle müssen gegen diesen "Eisberg" vorgehen. Unser Dank gilt der bunten Lübecker Politik, die den Beitritt im Januar 2020 beschlossen hat sowie Bürgermeister Jan Lindenau und seiner Verwaltung für die zügige Umsetzung des Beschlusses und die professionelle Vorbereitung der entsprechenden Bewerbung", so Spyridon Aslanidis, Vorstandsvorsitzender des Forums. Ihnen wurden sowohl Postkarten für jede Fraktion und die SenatorInnen als auch zweifach das Motiv der Aktionskarten als Kunstplakat überreicht.

"Da das Forum derzeit, auch aufgrund des Vorfalls in Minneapolis, verschiedene Antirassismus-Aktionen durchführt, haben wir diese direkt mit dem Beitritt zur Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus e.V. verbunden", erläutert Dalila Mecker, Vorstandsmitglied des Forums und zuständig für Familie und Soziales. Das überreichte Kunstplakat "Solidarity for Minneapolis (2020)", welches derzeit im Postkartenformat im Stadtgebiet ausliegt und landesweit versandt wird, ist von den Ereignissen in Minnepolis beziehungsweise USA inspiriert. Es wurde als Original dem Minneapolis-Bürgermeister Jacob Frey mit einem entsprechenden Brief der Solidarität zugeschickt.

"Wir sind sicher, dass das Kunstplakat unseren Bürgermeister stetig an die Bedeutung des Themas für ein friedliches Zusammenleben erinnern wird. Wir setzen große Hoffnungen in ihn, dass insbesondere für das Thema Alltagsrassismus auch in städtischen Strukturen sensibilisiert wird", sagt Aydin Candan, zweite stellv. Vorsitzender des Forums und zuständig für Antirassismus, Flüchtlinge und Kultur.

"Wir stellen 5.000 Postkarten zur Verfügung. Diese können mit einer Briefmarke per Post verschickt werden. Alle EmpfängerInnen möchten wir motivieren, den Erhalt der Postkarte in sozialen Medien zu posten und gegebenenfalls ein eigenes Statement hinzuzufügen", so der Forumsvorstand, "wir werden uns unter anderem auch direkt an Unternehmen, Mitglieder der Charta der Vielfalt, an die Schulen in Lübeck, an das Willy-Brandt-Haus, LTM sowie das Theater Lübeck wenden, um uns bei der Aktion entsprechend zu unterstützen. Wir sind offen für Kooperationen. Gemeinsam schaffen wir es."

 

 

21. März 2019 'Internationaler Tag gegen Rassismus'

Im Jahr 1966 erklärten die Vereinten Nationen den 21. März zum Internationalen Tag zur Beseitigung der Rassendiskriminierung, im Gedenken an 69 Menschen, die sechs Jahre zuvor in Sharpeville in Südafrika während einer friedlichen Protestdemonstration gegen das System der Apartheid getötet worden waren.

"In den letzten Jahren wurde die Rassendiskriminierung durch politische Bewegungen und Parteien, welche versuchen Hass und Intoleranz gesellschaftsfähig zu machen, noch weiterverbreitet." so Aydin Candan Vorstandsmitglied des Forums für Migrantinnen und Migranten in der Hansestadt Lübeck. "Trotz internationalen Verträgen und Gesetzen, welche Rassendiskriminierung ausdrücklich verbieten, erfahren Menschen Rassismus in ihrem Alltag", hält Sonja Klüver, Vorstandsmitglied, fest.

Das Forum als die Vertretung von ca. 57.000 Menschen mit Migrationshintergrund in Lübeck stellt sich gegen jegliche Form der Diskriminierung! Anstelle von Ausgrenzung sollte es unser aller Ziel sein, eine inklusive und vielfältige Gesellschaft zu fördern. Das Potenzial, welches hinter einer solchen bunten Gesellschaft steht, darf nicht unterschätzt werden. "Toleranz, Inklusion, Einigkeit und Respekt für die Vielfalt hilft gegen Rassendiskriminierung .

Daher zum Beispiel veranstalten wir auch dieses Jahr den Diversity Tag 2019 in Lübeck", betont Spyridon Aslanidis, Vorsitzender des Forums.

 

 

20. Februar 2019 'Welttag der sozialen Gerechtigkeit'

Am 20. Februar 2007 wurde von den UN der Welttag der sozialen Gerechtigkeit ausgerufen. Dieser Tag wurde eingeführt, um auf die Ungerechtigkeiten dieser Welt hinzuweisen. Armut und Hunger sind in zu vielen Teilen unserer Welt eine Realität unter der die Menschen leiden müssen. "Unabhängig davon, welcher Ethnie man zugehörig ist oder man sich zugehörig fühlt, in welchem Land man geboren wurde oder in welchem man lebt, soziale Gerechtigkeit ist ein Thema, das auch global zu betrachten ist und uns alle betrifft", so Vorstandsmitglied Sonja Klüver.

Dieser Tag ist dazu da, um auf Missstände in der eigenen Gesellschaft hinzuweisen, über diese zu informieren und schlussendlich zu versuchen, diese Ungerechtigkeiten zu beseitigen oder zumindest zu verringern. "Wir vom Forum glauben, dass die soziale Gerechtigkeit für unsere Demokratieförderung eine wichtige Stütze ist", so Vorstandsmitglied Rafael Jancen.

 

 

Pressemitteilung zum 'Internationalen Tag gegen Rassismus 2018'

„Rassismus beginnt schon im Alltag in verschiedenen Situationen, irgendwo fällt ein herabwürdigender Spruch, anderswo werden Menschen aktiv ausgegrenzt oder erfahren Gewalt, die sogar bis zum Mord führen kann“, so Aydin Candan,  2. stellvertretender Vorstand des Lübecker Forums, anlässlich des heutigen Internationalen Tages gegen Rassismus: „Keine einzige rassistische Ausdrucksform ist für uns akzeptabel“.

Wir möchten uns als Lübecker Forum für Migrantinnen und Migranten im gesamten Stadtgebiet und im Land dafür stark machen, eine faire und bunte Gesellschaft zu integrieren. Dazu möchten wir am heutigen Tag an alle Opfer denken, die schon einmal rassistische Gewalt erlebt haben. Wir akzeptieren keine einzige Form des rassistischen Ausdrucks!

Es steht schon in unserem Grundgesetz (Artikel 3 Absatz 3) „Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“

Und so möchten wir auch allen Menschen begegnen.  Jeder ist in erster Linie ein Mensch. Gemeinsam zeigt das Forum Gesicht gegen Rassismus.

Das Forum fühlt sich seit der Gründung in 2007 den Grundwerten: Toleranz, Gleichheit, Solidarität, Freiheit und Gerechtigkeit verpflichtet. „Jeder der für eine vielfältige Gesellschaft steht,  ist bei uns herzlich Willkommen. So werden wir in Zukunft weiterhin darauf hinarbeiten, ein friedliches Miteinander zu kreieren“  unterstreicht Spyridon Aslanidis, Vorstandsvorsitzender des Forums.

 

*Der Internationale Tag gegen Rassismus am 21. März wurde von der UN Volksversammlung im Jahr 1966 im Rahmen eines Aufrufs zur Verstärkung der gemeinsamen Anstrengungen bei der Bekämpfung von Rassismus eingerichtet. Erinnert werden soll damit an den 21. März 1960. An diesem Tag wurden in Sharpeville (Südafrika) 69 Schwarze Protestierende von der Polizei erschossen, als sie gegen die rassistischen Apartheidsgesetze demonstrierten .

 

 

18.Dezember 2018 'Internationaler Tag der Migranten'

Die UN-Vollversammlung nahm die Internationale Konvention zum Schutz der Rechte aller Migrantinnen und Migranten und ihrer Familienangehörigen am 18. Dezember 1990 an. Diese Konvention soll als internationaler Standard für die Regierungen dienen, um ihre gesetzlichen Schutzmechanismen zu prüfen.

Die UNO hat im Dezember 2000 diesen Tag ausgerufen. Migration gibt es schon, seit es Menschen gibt. Durch Katastrophen, Klimaveränderungen, Kriege, autoritäre Regime oder wachsende Ungerechtigkeiten werden Menschen seit tausenden von Jahren aus ihrer Heimat vertrieben. Sie verändern ihren Lebensmittelpunkt und nehmen oft, aus nicht unerheblichen Gründen, tausende von Kilometern auf sich.

"Nicht durch Abschottung und Ablehnung reagieren wir auf Menschen in Not, sondern durch Offenheit und Verständnis", so Sonja Klüver vom Forumsvorstand und zuständig für die Schwerpunkte: Migrantenselbstorganisationen & Demokratie. "Unser Forum tritt für Demokratie, Vielfalt und Chancengerechtigkeit sowie ein friedliches Zusammenleben aller in Lübeck lebenden Menschen ein".

In seiner gesellschaftlichen und politischen Mitwirkung ist das Forum unabhängig, überparteilich und überkonfessionell. Es setzt sich für die Interessen von Einwohnerinnen und Einwohnern Lübecks mit Migrationsgeschichte ein. "Das sind ca. 50.000 Menschen. Sie kommen aus 164 Ländern der Welt, ob Thailand, Südkorea, Iran, Griechenland, Schweiz, Polen, Lettland, Eritrea, Ghana, Angola, Chile, Panama, USA, Schweden oder Finnland", hält Spyridon Aslanidis, Vorsitzender des Vorstands, fest. "Der internationale Tag der Migranten soll uns daran erinnern, dass wir die Herausforderungen, vor die uns Migration stellt, in Solidarität und Zusammenarbeit meistern können und den Menschen mit ihren Talenten hier eine Chance geben."

 

 

10. Dezember 2018 'Tag der Menschenrechte'

Genau vor 70 Jahren hat die UN in der 'Universal Declaration of Human Rights' die Menschenrechte definiert, welche von dem Moment an für jeden Menschen in dieser Welt galten.

"An diesem Tag ist es unser aller Aufgabe uns selbst, aber auch unseren Mitmenschen ins Gedächtnis zu rufen, dass, egal wo man herkommt, wie man aussieht oder wen man liebt, wir alle die gleichen grundlegenden Rechte haben, die uns als Menschen ausmachen", hält Sonja Klüver vom Forumsvorstand und zuständig für die Schwerpunkte: Migrantenselbstorganisationen & Demokratie, fest.

Das Forum ist unabhängig, überparteilich, überkonfessionell. Es verpflichtet sich u.a. der Gleichberechtigung der Kulturen und der Geschlechter. "Das Forum tritt für Völkerverständigung und für ein friedliches Zusammenleben aller in Lübeck lebenden Menschen ein", so Spyridon Aslanidis, Vorsitzender des Vorstands. "Wir sind gegen Gewalt und Hass, dafür stehen wir für Frieden und Menschenrechte!"

 

 

5. Dezember 2018 'Internationaler Tag des Ehrenamts'

Der Vorstand des Forums bedankt sich zum Internationalen Tag des Ehrenamtes bei allen Ehrenamtlichen, die sich für Integration, Teilhabe und Vielfalt in unserer Stadt einsetzen.

Das Forum für Migrantinnen und Migranten vertritt die Interessen von EinwohnerInnen der Hansestadt Lübeck mit Migrationshintergrund. Das sind ca. 50.000 Menschen mit Herkunft aus 164 Ländern. Es agiert auf Stadt- und Landesebene. Es tritt in Zeiten von zunehmender Diskriminierung, Hetze und Menschenfeindlichkeit für Demokratie, Vielfalt und Chancengerechtigkeit sowie ein friedliches Zusammenleben aller in Lübeck lebenden Menschen ein.

Durch den ehrenamtlichen Einsatz von Vielen ist all dies überhaupt möglich. "Leider hat auch das Ehrenamt seine praktischen Grenzen, ohne die Bereitstellung von entsprechenden Ressourcen kann es nicht funktionieren. Wir haben zzt. eine halbe Verwaltungskraft, welche die gesamte Geschäftsstelle betreiben muss", betont Spyridon Aslanidis, Vorsitzender des Vorstands, "wenn wir bestimmte Ziele erreichen wollen, muss man auch entsprechend investieren und auch die hauptamtliche Tätigkeit stärken".

Im Forum beteiligen sich Menschen mit und ohne Migrationshintergrund, Lübecker MigrantInnenselbstorganisationen, MitarbeiterInnen der Migrationsfachdienste, der Verwaltung, der Gewerkschaften sowie KommunalpolitikerInnen und themeninteressierte Menschen aus der Hansestadt Lübeck. Der Vorstand begrüßt, dass die Hansestadt Lübeck in Zusammenarbeit mit ePunkt e.V. und dem Haus der Kulturen am heutigen Tag einen Festakt im Audienzsaal des Lübecker Rathauses zur Anerkennung und Wertschätzung für engagierte BürgerInnen in der Flüchtlingsarbeit veranstaltet. Sie haben großartiges geleistet!

 

 

14 Ideen aus Lübeck: Forum für Migranten beim Bundespräsidenten

Während Rechtspopulismus, Nationalismus, Extremismus vielerorts zunehmen, sind alle, die zur freiheitlichen-demokratischen Grundordnung stehen, aufgefordert einen eigenen Beitrag zu leisten. Das tat das Forum für Migranten in Lübeck jetzt in Berlin.

Die 799 gesammelten Unterschriften zum 3. Oktober 2018 "Wir sind Deutschland" sind mit einem Begleitschreiben des Vorstandsvorsitzenden über den Bürgermeister Lindenau beim Bundespräsidenten gut angekommen.

Das Forum versteht es als Wertschätzung seines Engagements für die etwa 53.000 Menschen mit Migrationshintergrund in Lübeck (aus 164 Ländern, bei ungefähr 220.000 Einwohnern) im Speziellen und für die demokratisch-freiheitliche Grundordnung im Allgemeinen, dass der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den Vorsitzenden zu einem Bürger-Gespräch im Schloss Bellevue zum 70. Jubiläum des Grundgesetzes eingeladen hat.

Der Bundespräsident hat am Donnerstag, dem 23. Mai 2019, mit ausgewählten Teilnehmern aus dem gesamten Bundesgebiet an einem strukturierenden Dialog im Park des Schloss Bellevue teilgenommen. "Wir stehen vor gravierenden Veränderungen in den nächsten 5 bis 10 Jahren, welche sonst über Generationen hinweg angedauert hätten", betont Spyridon Aslanidis, Vorstandvorsitzender des Forums. "Politisches Handeln, gesellschaftliche Situationen (sozio-ökonomisch, kulturell, ethisch betrachtet), die Anwendung von neuen Technologien, der Klimawandel: Das ist eine Konvergenz mit mehrdimensionalen Auswirkungen."

Der Vorsitzende hat eine Nota Benne mit 14 "Ideenanträgen" (Themen, für die politischer Handlungsbedarf besteht) dem Bundespräsidenten vorgelegt. Jede und jeder vom Forum hat im Vorfeld die Gelegenheit bekommen, einen inhaltlichen Vorschlag zu machen. Anhand der Rückmeldungen und der Erfahrungen der langjährigen ehrenamtlichen Tätigkeit wurde so ein "Lübecker TOP-14" erstellt.

"Deutschland selbst hat sich in den letzten 70 Jahren weiterentwickelt, vieles hat sich verändert, und es wird sich noch weiter verändern. In einer längst mehrfach globalisierten Welt geht es nicht nur um die Menschen in Deutschland", unterstrich Spyridon Aslanidis. "Überlegungen, Selbstreflexion, Lösungsansätze funktionieren nur im entsprechenden Kontext. Diese Republik ist zu wichtig. Wir alle, die zur freiheitlichen-demokratischen Grundordnung stehen, sind aufgefordert unseren Beitrag zu leisten!"

 

 

Positionen der Partizipationsgremien SH zum geplanten Integrations- und Teilhabegesetz SH

Die Partizipationsgremien der Migrantinnen und Migranten Schleswig-Holsteins übergaben am Dienstagabend, 19. Juni 2018, ihre Positionen zum geplanten Integrations- und Teilhabegesetz an Staatssekretär Torsten Geerdts. Teilhabe leben und die Belange der migrantischen Bevölkerung in Schleswig-Holstein nicht der Politik allein zu überlassen, ist Ziel der Partizipationsgremien. Sie formulieren in ihrem Papier klare Erwartungen an das neue Gesetz, das im Jahr 2020 in Kraft treten soll.

„Wer, wenn nicht wir?“, war eine der ersten Fragen, die sich die Vorsitzenden der kommunalpolitischen Gremien für Migranten stellten, als sie im Juli 2017 gemeinsam von den Plänen zu einem Integrationsgesetz der Landesregierung hörten. Auch Staatssekretär Torsten Geerdts, damals frisch im Amt, lud bei der zehnjährigen Jubiläumsfeier des Lübecker Forums im Sommer 2017 die Partizipationsgremien dazu ein, das neue Gesetz mitzugestalten. Er kündigte einen offenen Prozess an, in dem nicht über sondern mit den Migrantinnen und Migranten Schleswig-Holsteins gesprochen werden sollte.

Keinen Bereich des Lebens unbeachtet lassen

Die Gremien nahmen dies zum Anlass, sich über ihr Verständnis von Integration und Teilhabe auszutauschen und bisherige Versorgungslücken zu benennen. Herausgekommen ist ein 20 Seiten starkes Positionspapier, das Chancengleichheit und die Teilhabe aller Menschen in allen gesellschaftlichen Bereichen fordert. Von Kita bis Studium und Ausbildung, über Wirtschaft und Arbeitsmarkt, politisches Engagement, Wohnraumpolitik und Aktivitäten in Vereinen lassen die Gremien keinen Bereich des Lebens unbeachtet.

„Der für uns wichtigste Bereich ist natürlich die politische Partizipation. Wir brauchen dauerhafte Strukturen auf kommunaler und landesweiter Ebene. Die Arbeit der derzeit als Projekt finanzierten Servicestelle, die uns vernetzt und informiert und Arbeitsergebnisse wie dieses Positionspapier ermöglicht, systematisiert die Teilhabe der Migrantinnen und Migranten für ganz Schleswig-Holstein“, so Dursiye Aytekin, Vorsitzende des Kieler Forums. Insgesamt waren neben Kiel die Gremien aus Flensburg, Lübeck, Neumünster und Norderstedt gemeinsam mit der Servicestelle für Partizipationsgremien ein Jahr lang am Entstehungsprozess des Positionspapiers beteiligt. Das erst kürzlich konstituierte Forum des Kreises Segeberg entschied sich für die Mitunterzeichnung der Positionen.

„Für uns nun Chefsache“

Staatssekretär im Ministerium für Inneres, ländliche Räume und Integration, Torsten Geerdts, freute sich über die umfangreichen Ausarbeitungen der Gremien und betonte: „Ich bin sehr froh über ihre Ausarbeitungen und verspreche Ihnen, dass ich es sehr aufmerksam lesen werde und wo es nur geht versuchen möchte, es umzusetzen.“ Vor allem beim Thema der Interkulturellen Öffnung, welches für die Gremien einen hohen Stellenwert hat, verriet Geerdts, dass dieses Anliegen auch in der Landesregierung hoch angesehen ist und aus diesem Grund bereits in die Verantwortung der Staatskanzlei übergegangen sei. „Interkulturelle Öffnung der Verwaltung und Institutionen ist für uns nun Chefsache“, versprach Geerdts.

Der Innenstaatssekretär möchte die Positionen der Partizipationsgremien nun auch in alle anderen relevanten Ressorts tragen, um die Anliegen der Gremien zu unterstützen.

Bei der Gestaltung des Entwurfs wollen die Partizipationsgremien weiterhin die Landesregierung genau beobachten und hoffen, viele der ihnen wichtigen Punkte im späteren Gesetz wiederzufinden. Toska Jakob von der Servicestelle lud Staatssekretär Geerdts dazu ein, die Kompetenz der Partizipationsgremien für das Gesetz zu nutzen: „Alle in dieser Runde sind jederzeit bereit, ihnen und der Landesregierung als Expertinnen und Experten im weiteren Prozess beratend zur Seite zu stehen.“

(Quelle: https://herzogtum-direkt.de/index.php/2018/06/21/partizipationsgremien-schleswig-holsteins-fordern-mitsprache-bei-entwurf-von-neuem-integrations-und-teilhabegesetz/)

 

 

 

 

Presse-Mitteilung zum 1. Deutscher Diversity-Tag am 11. Juni 2013 in Lübeck

Zum ersten Mal wurde in Deutschland der Diversity-Tag veranstaltet.

In Lübeck fand die erste Aktion in Schleswig-Holstein statt!

Unter dem Motto „Vielfalt unternehmen“ hatte der Verein Charta der Vielfalt e.V. zum Ersten Deutschen Diversity-Tag eingeladen. Die Website des Vereins http://www.charta-der-vielfalt.de spiegelt die rege Beteiligung der Betriebe und Vereine, Organisationen, Stiftungen und Verbände aus allen Bundesländern: es fanden zahlreiche Workshops, Konferenzen, kulturelle Aktionen statt, ein buntes Menü der Vielfalt in der Betriebskantine etc.

Auch das Forum für Migrantinnen und Migranten in der Hansestadt Lübeck fühlte sich angesprochen. 'Wirtschaft und Arbeitsmarkt' ist eines von acht Handlungsfeldern des Lübecker Integrationskonzeptes.

Zum Weiterlesen hier klicken!

Resolution „Kommunales Wahlrecht von Nicht-EU-BürgerInnen“ wurde in der Bürgerschaft beschlossen.

Die vom Forum eingebrachte Resolution „Kommunales Wahlrecht von Nicht-EU-BürgerInnen“ wurde als ein interfraktioneller Antrag in die Bürgerschaftssitzung am 31.01.2013 eingebracht und dort einstimmig beschlossen bei lediglich 5 Enthaltungen seitens der FDP.

Die Resolutionsvorlage

Die Entscheidung der Bürgerschaft

Resolution des Forums für MigrantInnen in der Hansestadt Lübeck zu NSU Aufarbeitung:

Vor gut einem Jahr, am 4. November 2011, wurde die Mordserie des sogenannten „Nationalsozialistischen Untergrunds“ öffentlich bekannt. 13 Jahre lang konnte die Neonazigruppe unerkannt zehn Menschen in Deutschland ermorden und weitere durch Bombenanschläge verletzen. Das Tatmotiv: Rassismus. Die rassistischen Morde wurden von der Terrorzelle langfristig geplant und systematisch durchgeführt, obwohl die Sicherheitsdienste die Täter bereits seit Jahren im Blick hatten. Wie konnte das geschehen? weiter lesen...

Gemeinsame Erklärung des ’Forums für Migrantinnen und Migranten in der Hansestadt Lübeck’ zu dem Aufmarsch rechter Gruppen am 31. März 2012 in Lübeck

Seit 2006 marschieren alljährlich rechtsextreme Gruppierungen, anlässlich der Bombardierung Lübecks durch die Alliierten während des 2. Weltkrieges, in Lübeck auf.  

Der Aufmarsch verläuft in einem sozial heterogenen Wohnviertel, in dem Menschen mit und ohne Migrationsgeschichte zusammenleben, in dem auch eine islamische Gemeinde ihren Platz hat. 

Das Forum für Migrantinnen und Migranten verfolgt mit Besorgnis, diesen sich jährlich wiederholenden Aufmarsch der Rechten in unserer Stadt, besonders auch im Hinblick auf die rechtsextremistisch motivierten Terrormorde in den letzten Jahren in unserem Land.

Wir begrüßen die breite Beteiligung aller Bürgerinnen und Bürger an verschiedenen Aktionen, die Beteiligung der Gewerkschaften, der Kommunalpolitik, Vereine, Verbände, Parteien, Kirchen und Religionsgemeinschaften, die ein Zeichen dagegen setzen.

Das Forum ist gegen den Aufmarsch der Neonazis in Lübeck und fordert die Politik und Justiz auf, diesen zu verbieten.

Wir setzen uns für eine Gesellschaft ein, in der Jede und Jeder, unabhängig von Herkunft, weltlicher oder religiöser Weltanschauung, Hautfarbe, Geschlecht oder sexueller Orientierung frei leben und sich entfalten kann.

Lübeck, 29.02.2012

Sondersitzung des Forums mit BürgermeisterkandidatInnen am 14.10.11

HL-live.de - Sonntag, der 16. Oktober 2011

Bürgermeister-Kandidaten beim Forum für Migranten

Am Freitag, 14. Oktober 2011, fand eine Sitzung des Migrantenforums mit Bürgermeisterkandidaten statt. Die Bewerber für das Amt des Verwaltungschefs stellten sich und und ihre Position zu Integration dar. Sie betonten einstimmig, dass die Integration ein gesamtgesellschaftliches und bereichsübergreifendes Thema ist.

Die Kandidaten beantworteten die Fragen der Vorstandsmitglieder. Das Integrationskonzept sowie die vorhandene Integrationsstruktur waren zwei Schwerpunkte der Diskussion. Auf die Befürchtung, dass das unter bereiter Beteiligung erarbeitete Integrationskonzept von der Verwaltung blockiert werde, erklärte Bürgermeister Bernd Saxe, dass das Konzept mit einer Stellungnahme der Verwaltung in die Bürgerschaft gehen werde.

 

Presseerklärung: Forumsfest am 17.09.2011

„Multikulti ist absolut gescheitert!“, sagte Kanzlerin Angela Merkel im vergangenen Oktober.

„NEIN, Multikulti ist Realität,“ sagen wir vom Forum für Migrantinnen und Migranten in der Hansestadt Lübeck, denn 20 % der Lübecker Bevölkerung sind Menschen mit Migrationshintergrund. Weiterlesen...

 

 

 

Presseerklärung des Forums für Migrantinnen und Migranten in der Hansestadt Lübeck zu dem Anschlag in Norwegen

Sehr geehrte Damen und Herren,

das Forum für Migrantinnen und Migranten ist entsetzt, über den grausamen Anschlag, der am 22.07.2011 in Norwegen verübt wurde.
Wir verurteilen ausdrücklich diese Tat und unsere Gedanken, sind bei den Opfern und ihren Angehörigen. Weiterlesen...