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Kandidaten beim Forum für Migrantinnen und Migranten in der Hansestadt Lübeck

Auf der letzten öffentlichen Sitzung des Forums für Migrantinnen und Migranten in der Hansestadt Lübeck fand eine gut besuchte Diskussionsrunde mit den Lübecker Bürgermeisterkandidaten zu den Themen "Migration, Integration und Flüchtlinge" statt.


Kandidaten beim Forum für Migranten
Auf der letzten öffentlichen Sitzung des Forums für Migrantinnen und Migranten in der Hansestadt Lübeck fand eine gut besuchte Diskussionsrunde mit den Lübecker Bürgermeisterkandidaten zu den Themen "Migration, Integration und Flüchtlinge" statt.
Kurz vor der Bürgermeisterwahl sollten die Standpunkte der Kandidaten zu den vielfältigen Interessen der in der Hansestadt lebenden Migranten und Flüchtlinge beleuchtet werden. Das Forum vertritt die Belange von etwa 50.000 Menschen in Lübeck und hat dazu eingeladen.

Der Vorstandsvorsitzende und Moderator des Abends, Spyridon Aslanidis, eröffnete die Diskussion indem er betonte, dass zwischen der letzten Wahl und dieser sich einiges verändert hat. Es sei wie bei einem Dammbruch, "durch den ein bräunliches Wasser zunehmend durchsickert. Festgehalten wurde, dass es nicht nur die AfD ist, welche auf dieser Welle reitet und gute Wahlergebnisse erzielt, sondern mehr!" Auch in verschiedenen Situation habe eine Werte- und Einstellungsveränderung stattgefunden: "Die Grenzen gegen Flüchtige bewaffnet zu schützen wird nicht nur von der AfD ausgesprochenen, ohne es bis zum Ende durchzudenken, Niger wurde in der Öffentlichkeit als normales Vokabular dargestellt, gut integrierte Menschen sollen nach Anatolien zurück und die Zugewanderten sowie Menschen mit Migrationshintergrund werden in gute und schlechte, in Nützliche, Nicht-Nützliche, Luxus-Migranten und so weiter kategorisiert", so Aslanidis. "Somit wird die Spaltung der Gesellschaft weiter vorangetrieben und es kommt zu einer Zersplitterung. Was Demagogen nutzt!"

Die Bürgermeisterkandidaten sprachen sich für ein gemeinsames, friedliches Zusammenleben aller Menschen in Lübeck aus. Für eine Haltung gegen "braun-rechte Phänomene" und, wenn auch in verschiedenen Variationen, "Integration" solle zur Chefsache in Lübeck werden. Notwendig sei, Prioritäten zu setzen und dafür Ressourcen bereit zu stellen. Schwerpunkte des Austausches waren: Wohnen, Bildung und Kitas, Wirtschaft und Arbeitsmarkt. Festgehalten wurde auch das Bedürfnis der Weiterentwicklung des Konzeptes der Stadt, von der Integration hin zur Vielfalt (Diversity).

"Der Austausch war vielseitig, rege und informativ, aber nicht abschließend. Er soll weitergeführt werden", so Aslanidis. "Frau Weiher und Herr Heising, die an diesem Abend leider nicht persönlich anwesend sein konnten, stellten freundlicherweise ihre Statements vorab zur Verfügung, so dass sich alle Anwesenden einen Überblick über die Standpunkte aller Kandidaten bekommen konnten. Die etwas mehr als 100 Besucherinnen und Besucher zeigten sich sehr interessiert und ihr kräftiger Applaus signalisierte, dass die Erwartungen an dem Abend erfüllt wurden. Abschließend wurde unterstrichen: es ist wichtig, wählen zu gehen!"